Zusammenfassung

Der SEPA-Credit-Transfer entspricht der bisherigen Überweisung. Der Zahlungspflichtige erteilt seiner Bank den Auftrag, einen bestimmten Betrag dem Zahlungsempfänger auf dessen Konto bei seiner Bank gutzuschreiben. Dieser Vorgang ist, sobald die Bank ihn ausgeführt hat, unwiderruflich. Der Zahler kann also den überwiesenen Betrag nicht zurückbuchen lassen.

 

Wichtig: Bedingungen der Bank

Die Banken können auch nach Erhalt des Überweisungsauftrages auf dessen Ausführung Einfluss nehmen. Solange der Auftrag noch nicht an die Clearingstelle weitergeleitet ist, kann der Vorgang bankintern gestoppt werden. Ob die Bank das will, hängt von ihren allgemeinen Bedingungen ab und vom Verhältnis zwischen Bank und Auftraggeber. Das bleibt auch unter SEPA so.

Die Ausführung des Transfers ist ein eigenes Rechtsgeschäft zwischen dem Kontoinhaber und der Bank. Es ist nicht abhängig von dem Schuldverhältnis, das zwischen dem Zahlungspflichtigen und dem Zahlungsempfänger besteht. Der Transfer zwischen den Banken erfolgt über eine Clearingstelle, die eine Verrechnung der Zahlungsströme aller Banken im In- und Ausland vornimmt. Haben Zahlungspflichtiger und Zahlungsempfänger das Konto bei der gleichen Bank, erfolgt die Verrechnung bankintern ohne Clearingstelle.

Der Ablauf mit Clearingstelle wird in der folgenden Grafik dargestellt.

Abb. 1: Schematische Darstellung der Abwicklung einer Überweisung

1 Die Kontoidentifikation

Damit die Clearingstelle den Überweisungsbetrag der richtigen Bank positiv verrechnen und damit die Empfängerbank diesen Betrag dem richtigen Konto gutschreiben kann, ist eine eindeutige Identifikation von Bank und Konto notwendig. Dazu gibt es unter SEPA zwei eindeutige Nummern BIC und IBAN.

1.1 Der Bank Identifier Code (BIC)

Der BIC (Banken-Identifierungsschlüssel) ist in Deutschland und in den anderen SEPA-Ländern nur noch bis Februar 2016 notwendig. Solange können private Verbraucher ihre Überweisungen noch mit Kontonummer und Bankleitzahl im Inland und Kontonummer und BIC ins Ausland erledigen. Der BIC ist eine eindeutige Kennzeichnung einer Bank, die mit dem internationalen SWIFT-Code identisch ist. Nach Februar 2016 wird der BIC bzw. der SWIFT-Code nur noch für Transaktionen notwendig, die Banken außerhalb der SEPA-Grenzen ansprechen.

Die SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) ist eine Gesellschaft, die von den Banken zur Abwicklung von grenzüberschreitenden Geldtransfers gegründet wurde. Sie vergibt für jede Bank, die dies beantragt, den SWIFT-Code, eine Art internationale Bankleitzahl. In SEPA wird dieser verwendet, um Banken außerhalb von SEPA zu identifizieren. Als BIC wird der Code auch verwendet, um bis zum 01.02.2014 Auslandsbanken innerhalb von SEPA adressieren zu können. Ab dem 01.02.2014 dürfen das nur noch private Verbraucher. Diese Sondergenehmigung endet am 31.01.2016.

Der BIC oder SWIFT-Code ist 11 Stellen lang, wobei die letzten drei Stellen optional sind:

Abb. 2: BIC oder SWIFT-Code

 

Beispiele: BIC bzw. SWIFT-Code

 
Bundesbank Berlin MARK DE F1 100
Bundesbank Münster MARK DE F1 400
Commerzbank Berlin COBA DE BB XXX
Volksbank Nordmünsterland Rheine GENO DE M1 SEE

1.2 Die International Bank Account Number (IBAN)

Mit der IBAN kann ein Bankkonto innerhalb von SEPA eindeutig identifiziert werden. Der Aufbau ist in allen 32 Teilnehmerstaaten inhaltlich identisch, die Länge ist jedoch unterschiedlich. In Deutschland ist die IBAN 22 Stellen lang. Sie lässt sich nach bestimmten Regeln aus der Bankleitzahl und der bisherigen Kontonummer ermitteln.

Abb. 3: International Bank Account Number (IBAN)

 

Beispiel: International Bank Account Number (IBAN)

Für das Konto 12345678 bei der Bundesbank Flensburg (BLZ 215 000 00) lautet die IBAN:

IBAN DE48 2150 0000 0012 3456 78

 

Wichtig: Schreibkonvention IBAN

Die Schreibkonvention gibt Viererblöcke für die IBAN vor, im digitalen Datensatz fehlen die Zwischenräume selbstverständlich.

Prüfziffer: kompliziert und wichtig

Die Prüfziffer auf der Stelle 3 und 4 der IBAN macht es unmöglich, die IBAN durch einfaches Zusammensetzen von Bankleitzahl und Kontonummer mit Ergänzung fester Teile, wie der Länderkennung, zu bilden. Die Prüfziffer wird mithilfe eines komplexen Verfahrens gemäß ISO 7064 per Modulo 97-10 ermittelt. Eine manuelle Berechnung ist nicht möglich.

Die Bank muss bei Überweisungen nicht abgleichen, ob der im Empfängerfeld angegebene Adressat und der Inhaber des durch die Kontonummer bezeichneten Kontos identisch sind. Fehleingaben gehen zulasten desjenigen, der das Formular ausgefüllt hat. Mit der Prüfziffer wird die Sicherheit bei der Kontonummernerfassung wesentlich erhöht. Werden versehentlich falsche Eingaben gemacht, z. B. durch einen Zahlendreher, wird dies beim Vergleich der eingegebenen Prüfziffer mit der errechneten Prüfziffer erkannt. Die fehlerhafte Überweisung wird nicht durchgeführt. Auf diese Weise wird eine fast hundertprozentige Sicherheit erreicht.

IBAN beschaffen

Da die manuelle Berechnung einer IBAN vielleicht nicht unmöglich, aber für den normalen Bankkunden doch sehr aufwendig ist, müssen die neuen Kontoidentifikationen auf anderem Weg ...

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