ZAP 13/2019, ZAP – Zeitschrift für die Anwaltspraxis: Wie alles begann

Anlässlich der Feier zum 30-jährigen ZAP-Jubiläum hat Jörg Greck, Miterfinder und erster verantwortlicher Redakteur, von der Entstehung und der Anfangszeit der ZAP erzählt. Manches in seinen 12 kleinen Geschichten sollten Sie vielleicht nicht ganz ernst nehmen, satirische Überhöhungen sind mitunter unvermeidlich und einiges hat sich sicherlich auch in seinem Rückblick verklärt. Aber, was Sie am Ende glauben wollen und was nicht, entscheiden Sie selbst!

Geschichte: Der Auftrag, militärisch knappe Zielansprache

Es muss wohl Anfang 1988 gewesen sein, als der programmverantwortliche Gesellschafter-Geschäftsführer des Verlags NWB, wie er es immer mal wieder tat, im Türrahmen meines Arbeitszimmers stand und mir – nach freundlicher Begrüßung und dem Smalltalk, wie ihn Mitglieder der Leitungsebene mit ihren Mitarbeitern pflegen, "... und Zuhause alles in Ordnung!!" – quasi aus dem Nichts heraus den Auftrag gab: "Machen Sie mir eine NWB für Rechtsanwälte!" Erklärenderweise setzte er dann noch hinzu: "Machen Sie sich mal ein paar Gedanken", was ich für eine gute Idee hielt.

Ich glaube, dass ich meinen Auftraggeber sinngemäß korrekt zitiert habe. So etwas, fast eine Begegnung der dritten Art, vergisst man nämlich nicht so schnell, wenn man – wie ich – als verantwortlicher Redakteur eines monatlich erscheinenden achtseitigen Info-Blättchens mit dem Namen "Der Jurist", das vollmundig versprach: "Das Wichtigste für die Anwaltspraxis in Kürze", plötzlich und auch unerwartet vor die Aufgabe gestellt wird, nicht mehr nur redaktionelle Laubsägearbeiten zu erledigen, sondern die ganz dicken Bretter zu bohren.

Innerlich jubelte ich natürlich: Eine neue Zeitschrift bei NWB, eine richtige Zeitschrift, und ich sollte das Konzept schreiben und, so hoffte ich, selbstverständlich Herr über den Inhal...