Regelmäßiger Austausch und Updates mit der Führungskraft

Der zuständige Vorgesetzte sollte sich selbst in regelmäßigen Jour-Fixes mit der neuen Führungskraft zusammensetzen und über

  • Inhaltliches,
  • neue Projekte & geplante Strategien,
  • die Firmenpolitik
  • und offene Fragen

sprechen. Anfangs sollten diese Jour-Fixes mit dem Vorgesetzten möglichst häufig, z. B. täglich erfolgen, später in einer sinnvollen Frequenz.

Schnell muss sich die neue Führungskraft über die folgenden Punkte klar werden und dies mit dem eigenen Vorgesetzten absprechen:

  • Wie groß ist der eigene Handlungsspielraum im neuen Unternehmen?
  • Wo liegt der Fokus, eher auf Veränderung, Restrukturierung oder Fortführung des Business?
  • welche Akzente können von Anfang an gesetzt werden?

Einarbeitungsplan

Den Einarbeitungsplan kann eine neu eingestiegene Führungskräften nach dem Kennenlernen der ersten Ansprechpartner ein Stück weit selbst mitentwickeln, da jede Führungskraft andere Prioritäten für sich selbst setzt und ab der 3.-4- Woche besser einschätzen kann, wie sie vorgehen möchte

Übergabe vom Vorgänger

Meist hat der Vorgänger die Firma bereits verlassen, sodass ein persönlicher Austausch nicht mehr stattfindet. Im besten Fall hat er aber sein Wissen für den Nachfolger dokumentiert, damit dieser einen guten Einblick in das Unternehmen bekommt und alle wichtigen Reports, Präsentationen und Strategiepapiere gesammelt. Dies verschafft dem Neuen einen direkten Überblick über

  • die wichtigsten Zusammenhänge,
  • die wirtschaften Zahlen,
  • die wesentlichen Stakeholder,
  • größere Projekte und Baustellen des Unternehmens,
  • bisher verfolgte Strategien,
  • und die wichtigsten Ansprechpartner.

Kurz: Er bekommt einen "Schaltplan" für sein künftiges Aufgabenfeld. Hier obliegt es dem nächsthöheren Vorgesetzten, eine solche Dokumentation vom ausscheidenden Vorgänger einzufordern.

Input von Mitarbeitern

Auch Mitarbeiter sollten in der Anfangszeit auf die Führungskraft zugehen und um Meeting-Teilnahme des neuen Chefs bitten, wenn ihnen dies im operativen Tagesgeschäft sinnvoll erscheint. Auch Direct Reports von Mitarbeitern sind in der Anfangszeit sinnvoll, um sich schnell einen Überblick zu verschaffen. Diese kann der neue Chef auch proaktiv von Mitarbeitern mit wichtigen Projektrollen einfordern.

 
Hinweis

Mitarbeiterinitiativen fördern

In der Regel sind die neuen Führungskräfte dankbar über diese Mitarbeiterinitiativen. Sie verhelfen nämlich dazu, dass der Neue einen schnelleren und breiteren Überblick über die wichtigsten und drängendsten Themen bekommt. Daher sollten sich auch Mitarbeiter nicht scheuen, auf den neuen Chef zuzugehen.

Aus Mitarbeitersicht bietet ein Führungskräftewechsel immer auch die Chance auf Veränderungen. Gerade wenn die Zusammenarbeit mit dem Vorgänger problematisch war, kann sich der Wechsel äußerst positiv auf die Stimmung und Arbeitsatmosphäre im Team auswirken, weil z. B. festgefahrene Projekte endlich neuen Schwung bekommen und neue Sichtweisen oder Input durch den neuen Chef einfließen. Im Lauf der Zeit bekommt die neue Führungskraft in der Regel ein gutes Gespür dafür, welche Meetings, Projekte und Reports wirklich wichtig sind.

Unternehmenskultur & Begrifflichkeiten kennenlernen

Von neuen Führungskräften wird erwartet, dass sie möglichst rasch die operative Führung an sich ziehen und ausfüllen. Sie müssen auch das vorhandene Team für sich einnehmen oder sogar neu aufstellen. Die neue Führungskraft muss dazu aber auch die Kultur und die Werte des Unternehmens verstehen, um ihre strategischen Absichten überzeugend zu vermitteln.

Es gilt möglichst schnell die unternehmenseigene "Sprache" kennenzulernen, z.B. interne Abkürzungen oder Begrifflichkeiten, die eventuell in anderen Firmen anders belegt sind, um Missverständnissen vorzubeugen. Gerade hier braucht die Führungskraft Unterstützung, z.B. von einem Coach oder Mentor, der für Fragen jederzeit zur Verfügung steht, damit sie sich schnell in den internen Gepflogenheiten zurechtfindet. Hier helfen außerdem Wikis und Dokumentationen über allgemeine Abläufe, die Firmenhistorie, Abkürzungserläuterungen und natürlich Gespräche mit dem Team und anderen Abteilungsleitern.

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