Ein neuer Ansatz, der sich mit Entscheidungsverhalten befasst, ist Nudging. Nudging ist die Bezeichnung für eine gezielte Gestaltung von Entscheidungsmöglichkeiten. Diese Form der Verhaltensbeeinflussung wurde im Jahr 2008 vom Verhaltensökonomen Richard T. Thaler und seinem Kollegen aus der Rechtswissenschaft Cass Sunstein untersucht, die auch den Begriff prägten.[1] Nudging leitet sich aus dem englischen Verb "to nudge" ab, was übersetzt so viel wie anstoßen, anstupsen bedeutet.

Was ist Nudging?

Nudging ist eine Methode, menschliches Verhalten durch behutsames Anstupsen in eine bestimmte Richtung zu lenken, damit Menschen für ihr Wohlergehen die richtigen Entscheidungen treffen. Instrumente hierfür sind Nudges. Nudges sind die Maßnahmen, mit denen Verhaltensänderungen bewirkt werden sollen. Das Besondere an Nudging ist, dass keinerlei Druck auf den Entscheider ausgeübt wird: Die Entscheidungshoheit bleibt immer beim Entscheider, die Entscheidungsfreiheit wird nicht eingeschränkt. Maßnahmen, wie Gesetze, Ge- und Verbote, finanzielle Anreize oder Strafen, kommen beim Nudging nicht zur Anwendung.

Bei Nudging geht es nicht um mehr oder minder erzwungene, fremdbestimmte Entscheidungs- und Verhaltensrestriktionen, sondern um selbstbestimmte und freiwillige Entscheidungs- und Verhaltensoptionen.

Ziel ist es, mittels Nudging Menschen zu gesunden und sicheren Entscheidungen – und damit zu gesundem und sicherem Verhalten – anzuregen, die sie ohne Nudges vielleicht nicht so getroffen hätten.

[1] Thaler/Sunstein (2008): Nudge. Improving decisions about health, wealth and happiness, New Haven: University Press.

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