Hinsichtlich des Reifegrades einzelner aktueller Nachhaltigkeitsthemen in den Unternehmen zeigt sich, dass insgesamt in den Unternehmen noch erheblicher Nachholbedarf besteht (vgl. Abb. 10). Insbesondere was die neuen gesetzlichen Anforderungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung anbelangt, weist die Studie auf geringe Reifegrade im Rahmen der Umsetzung hin. So geben etwa nur 20 % der Unternehmen an, dass sie den Reifegrad der CSRD bei sich als hoch oder sehr hoch einschätzen, bei der EU-Taxonomie sind es lediglich 15 % und beim deutschen LkSG 22 %. Am weitesten fortgeschritten ist die Berechnung von CO2-Emissionen für Scope 1 und 2, für die 36 % einen hohen oder sehr hohen Reifegrad berichten. Hier lässt sich jedoch eine Diskrepanz zwischen der Berechnung von Scope 1 und 2 und der Berücksichtigung von Scope 3-Emissionen erkennen. Letztgenannte erreichen nur bei 20 % der Unternehmen einen hohen oder sehr hohen Reifegrad, 36 % geben hier hingegen einen sehr niedrigen Reifegrad an.

Abb. 10: Reifegrad bezüglich aktueller Nachhaltigkeitsthemen

Besonders groß ist der Nachholbedarf bei der Integration nicht-finanzieller Risiken in das Risikomanagement, der Anpassung von Reporting- und Steuerungsstrukturen und der Integration von Nachhaltigkeit in Daten- und Systemlandschaften. Dies kann unter anderem mit der vergleichsweisen geringen Beschäftigung der Unternehmen mit diesen Themen in der Vergangenheit begründet werden. Vorerst scheinen sich die Unternehmen noch auf das Nachkommen von externen Berichtspflichten zu konzentrieren und so ergibt sich ein derzeitiger Fokus auf Themen, die eng mit aktuellen und künftigen regulatorischen Anforderungen zusammenhängen.

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