Ein Traineeship ist für den Arbeitgeber – im Gegensatz zum Praktikum – mit einem hohen Aufwand verbunden. Dieser kann sich für das Unternehmen aber aus den folgenden Gründen lohnen:

  • Derzeit fehlt es in vielen Branchen besonders an Fach- und Führungskräften. Mit gut organisierten Trainee-Programmen haben Arbeitgeber die Möglichkeit, entsprechendes Personal zugeschnitten auf die Besonderheiten des Unternehmens auszubilden. Durch das intensive Trainingsprogramm ist die Möglichkeit, eine positive Bindung herzustellen, sehr hoch.
  • Die meisten Trainee-Programme sind befristet, z. B. auf 2 Jahre. Die Beschäftigung endet also zunächst automatisch und Arbeitgeber können nach Ablauf dieser Zeitspanne sehr fundiert entscheiden, ob eine langfristige Einstellung sinnvoll ist.
  • Das Traineeship bietet die Möglichkeit, den Anwärter in verschiedenen Abteilungen und Tätigkeiten kennenzulernen. Dabei lassen sich dessen Stärken und Schwächen sehr gut erkennen, sodass er letztendlich genau in der Position eingesetzt werden kann, die zu ihm passt. Das Risiko der Fehlbesetzung wird damit minimiert.
 
Achtung

Beschränkung auf Berufsanfänger ist keine Diskriminierung

Mit Trainee-Programmen wollen Unternehmen v.a. Hochschulabsolventen auf den Betrieb zugeschnitten ausbilden. Das gibt Arbeitgebern nach Ansicht des BAG grundsätzlich das Recht, Bewerber, die bereits mitten im Berufsleben stehen, abzulehnen. Es handelt sich dabei nicht um eine Altersdiskriminierung. Das BAG stellte dies in einem Fall klar, in dem sich ein 36-Jähriger, der bereits seit Jahren berufstätig war, auf ein Trainee-Programm bewarb und abgelehnt wurde. Er machte u. a. die Benachteiligung wegen Alters geltend. Das BAG sah hier jedoch keine Diskriminierung: "Es könne dahinstehen, ob aus der Stellenausschreibung, die sich an 'Hochschulabsolventen/Young Professionals' richte, eine mittelbare oder eine unmittelbare Benachteiligung wegen des Alters herzuleiten sei. Eine möglicherweise bestehende mittelbare Benachteiligung sei durch sachliche Gründe gerechtfertigt. Der Schwerpunkt des Traineeprogramms liege auf der Ausbildung. Dieses gleiche mehr einem Berufspraktikum als einer Berufstätigkeit. Ein solches Programm richte sich auch üblicherweise an Hochschulabsolventen."[1]

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