Zusammenfassung

 
Überblick

Schutzkleidung ist eine Persönliche Schutzausrüstung, die den Rumpf, die Arme und die Beine vor schädigenden Einwirkungen bei der Arbeit schützen soll. Schutzkleidung gibt es in verschiedenen Varianten zum Schutz vor unterschiedlichen Gefährdungen. Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung muss ermittelt werden, vor welchen Gefährdungen wie geschützt werden soll. Schutzkleidung ist dabei eine Persönliche Schutzausrüstung, die in der Priorisierung erst nach der Prüfung von technischen und organisatorischen Maßnahmen in Betracht gezogen wird (TOP-Prinzip).

 
Gesetze, Vorschriften und Rechtsprechung

Für Schutzkleidung relevante Vorschriften:

1 Arten von Schutzkleidung

Schutzkleidung kann für den einmaligen Einsatz oder für mehrere Einsätze geeignet sein. Schutzkleidung für mehrere Einsätze muss einer regelmäßigen Reinigung, Wartung und Prüfung unterliegen.

Bei der Schutzkleidung wird unterschieden zwischen

  • Schutzkleidung für schwere Beanspruchungen und
  • Schutzkleidung für leichtere Einwirkungen.

Schutzkleidung für schwere Beanspruchungen, z. B. gegen starke Wärmestrahlung (Abb. 1), ist so konzipiert, dass der Beschäftigte diese maximal 30 Minuten lang tragen kann. Schutzkleidung für leichtere Einwirkungen können hingegen ganztägig getragen werden.

Abb. 1: Schutzkleidung für die Feuerwehr[1]

Es werden verschiedene Arten von Schutzkleidung unterschieden, je nachdem, vor welchen Gefahren sie schützen sollen.

[1] Quelle: Feuerwehrjacke ladeyheart, www.morguefile.com.

1.1 Chemikalienschutzanzüge

Chemikalienschutzanzüge, kurz CSA, werden folgendermaßen unterschieden:

  • Typ 1 (1a, 1b und 1c) sind gas-, flüssigkeits- und staubdicht,
  • Typ 2 und 3 sind flüssigkeits-, spray- und staubdicht,
  • Typ 4 spray- und staubdicht,
  • Typ 5 staubdicht,
  • Typ 6 eingeschränkt gegen flüssige Chemikalien.

Chemikalienanzüge des Typs 1 werden nochmal in 3 verschiedene Kategorien unterteilt:

  • Typ 1a: mit innen mitgeführter Atemluft, z. B. durch einen umluftunabhängigen Pressluftatmer,
  • Typ 1b: mit außen liegender Atemluftversorgung. In der Regel ist das auch hier ein Pressluftatmer, doch kann dieser Schutzanzug auch schlauchversorgt oder mit entsprechendem Atemfilter genutzt werden,
  • Typ 1c: Anzug mit Druckluftschlauchversorgung (freeflow), z. B. eingesetzt in Laboren.

Typ 1a ist beispielsweise bei den Feuerwehren in Deutschland weit verbreitet.

Chemikalienschutzanzüge für leichte Beanspruchungen schützen vor einem möglichen Kontakt mit geringen Mengen von Gefahrstoffen (z. B. Spritzer), jedoch nur eine geringe Zeitspanne lang, wenn sie kontaminiert wurden. Sie sind geeignet, eine ganze Arbeitsschicht lang getragen zu werden. Üblicherweise sind Chemikalienschutzanzüge für leichte Beanspruchungen für eine einmalige Benutzung ausgelegt und werden anschließend entsorgt.

Chemikalienschutzanzüge für schwere Beanspruchungen sind dagegen für den direkten Kontakt mit Gefahrstoffen geeignet. Zum Anzug gehören oft Kopfbedeckung, Stiefel und Handschuhe. Die Verwendung mit umluftunabhängigem Atemschutz muss möglich sein.

1.2 Weitere Schutzkleidungen

 
Schutzkleidung Beschreibung
Schutzkleidung gegen das Erfasst werden von sich bewegenden Teilen

Bei sich bewegenden Teilen können Personen sich darin verfangen, eingezogen oder mitgerissen werden. Daher muss die Schutzkleidung folgende Anforderungen erfüllen:

  • Ärmel und Beinabschlüsse müssen enganliegend sein. Das kann durch deren Verstellbarkeit erreicht werden.
  • Die Knopfleiste muss verdeckt sein.
  • Es dürfen keine Außentaschen vorhanden sein.
Schutzkleidung gegen Kontakt mit Flammen

Schutzanzüge gegen den Kontakt mit Flammen halten einer kurzzeitigen Flammeneinwirkung stand und entzünden sich nicht. Dies wird erreicht mit flammhemmend ausgerüsteten Textilien oder mit Textilien aus Spezial- oder besonderen Chemiefasern.

Die Schutzkleidung muss jedoch auch eine Tragedauer von mindestens einer Arbeitsschicht ohne Unterbrechung ermöglichen.
Schutzanzüge gegen Wärmestrahlung bei leichter oder schwerer Beanspruchung

Die Schutzanzüge gegen Wärmestrahlung müssen gegen die Einwirkung einer hohen Wärmestrahlung und Flammen beständig sein. Zudem kann bei schwerer Beanspruchung noch die Anforderung bestehen, kurzzeitig gegen feuerflüssige Massen zu schützen.

Oft erfolgt das kombinierte Tragen von Schutzkleidung für leichte Beanspruchungen und Schutzkleidung für schwere Beanspruchungen. Unten drunter wird zunächst die Schutzkleidung gegen Wärmestrahlung bei leichter Beanspruchung und darüber diese für schwere Beanspruchungen getragen.
Schweißeranzüge

Schweißeranzüge sind Schutzkleidungen, die den Nutzer vor Metallspritzern, kurzzeitigem Kontakt mit Flammen und gegen Ultraviolett-Strahlung schützen sollen.

Bei der Tätigkeit mit Schweißeranzug muss darauf geachtet werden, dass sich Perlen des Materials in Falten der Kleidung festsetzen können. Diese Gefährdung besteht insbesondere bei Zwangshaltungen. In solchen Fällen sind Ergänzungen zur Schutzkleidung erforderlich, wie z. B. Schutzärmel und Sc...

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