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Zeige mir, wie du wohnst, und ich sage dir, wer du bist.

Karl Friedl, Gesellschafter und Geschäftsführer von M.O.O.CON

"Persönliche Bonifikationen gab es bei uns noch nie", erklärt Karl Friedl. Der Gesellschafter und Geschäftsführer von M.O.O.CON, einem Beratungsunternehmen, das sich auf die Steuerung von Architekturprojekten für neue Arbeitswelten spezialisiert hat. Er sitzt in der Homebase Wien und erzählt in einem der Besprechungsräume von der Unternehmensgeschichte. Im April 1990 rief er M.O.O.CON ins Leben, am Anfang eine kleine "Start-up-Truppe". Als das Unternehmen im Jahr 2000 in das Gründerzeithaus in die Wipplingerstraße 12 in Wien einzog, waren sie an dem Standort noch immer nur zu fünft. Heute arbeiten dort rund 45 Beschäftigte.

"Zeige mir, wie du wohnst, und ich sage dir, wer du bist", konstatiert der Geschäftsführer. Das Büro in Wien, das 2015 renoviert wurde, ist Ausdruck der M.O.O.CON-Identität: Jeder sucht sich hier den passenden Platz für die eigenen Aufgaben. Es gibt Räume für konzentriertes Arbeiten, Plug-and-Play-Arbeitsplätze, kleine Sitzecken für den Rückzug oder Orte für Kommunikation und Präsentation. Es herrscht eine angenehme Lounge-Atmosphäre. Fast könnte man meinen, es hätte einen in einen schicken Co-Working-Space verschlagen. Das leidige "Großraumbüro" hat einem grundlegend neuen Arbeitskonzept Platz gemacht, dem sogenannten "Activity Based Working": Die Mitarbeiter können je nach Aufgabe, die bei ihnen gerade ansteht, zwischen verschiedenen Arbeitsumgebungen wählen. Das Ziel von M.O.O.CON ist es, eine analoge und digitale Arbeitswelt zu entwickeln, die sich ganz an den Tätigkeiten orientiert.

Gerade stecken viele Unternehmen mit der Digitalisierung in einer Phase der Kultur-Transformation. Dazu gehört laut Karl Friedl auch die Arbeitsumgebung im Büro. Die Kunden von M.O.O.CON sind dafür beste Beispiele: der österreichische Mobilitätsclub ÖAMTC, die Österreichische Post, Daimler, adidas oder Axel Springer. Deren neue Gebäudekomplexe, die sie schon bezogen haben oder aktuell konzipieren, stehen für eine neue Form der Zusammenarbeit und Kollaboration. Wie bei M.O.O.CON selbst: In circa 80 Projekten pro Jahr arbeiten rund 80 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten in Österreich und Deutschland (Wien, Waidhofen, Frankfurt, Hamburg und München) sowie beim Kunden – vor allem Betriebswirte, Psychologen, Architekten, Bauingenieure sowie Spezialisten für Facility Management.

 

Was die Entlohnung bei M.O.O.CON ausmacht

Spannende Aufgabe: Die Mitarbeiter von M.O.O.CON können die Zukunft der Arbeitswelt gestalten – im eigenen Unternehmen und beim Kunden.

Rollenbasiertes Pauschalgehalt: Mindestens einmal im Jahr schätzen die Führungskräfte die Mitarbeiter dafür im gemeinsamen Austausch neu ein.

Vertrauensarbeitszeit und keine Urlaubsanträge: Was zählt ist der Wertbeitrag zum Unternehmen, nicht die Arbeitszeit.

Wir-Prämie statt individuelle Boni: Gewinne werden im Frühjahr gemäß der prozentualen Anteile entlang der Grundgehälter (= Pauschalgehälter) ausbezahlt, eine Art Solidarhaftung.

Mitarbeiterbeteiligung: Im Zuge einer perspektiven Nachfolgeregelung für die Geschäftsführung erweitert M.O.O.CON die Möglichkeit für im Management tätige Mitarbeiter, Unternehmensanteile zu erwerben. Die Auswahl erfolgt entlang bestimmter Kriterien wie Betriebszugehörigkeit, Führungsverantwortung, Akquise-Leistung und Netzwerkarbeit.

Rollenbasiertes Pauschalgehalt

Eines der M.O.O.CON-Leuchtturmprojekte ist die Tabakfabrik Linz: Dort entsteht auf einem Gelände, wo früher Zigaretten hergestellt wurden, eine neue Innovationskultur. Alles ist auch architektonisch darauf ausgelegt, dass Menschen in Co-Creation arbeiten – über Unternehmensgrenzen hinweg. Es gibt einen eigenen Start-up-Park, hauseigene Messen, einen Co-Working-Space. Martin Kaltenbrunner, der das Projekt seitens M.O.O.CON verantwortet, begleitet die Mieter von der Idee bis zum Einzug und ist die Schnittstelle zwischen Planern, Architekten und Mietern. Bei M.O.O.CON gehört er mit seinen 20 Jahren Betriebszugehörigkeit "schon fast zum Inventar".

Als Senior Consultant und Projektleiter trägt Martin Führungsverantwortung. Doch seine Rolle ist damit noch nicht erschöpft. M.O.O.CON besteht aktuell aus 8 sogenannten Unternehmen im Unternehmen (UiUs), themenspezifische und regionale Keimzellen, die jeweils 2 bis 3 Teamkoordinatoren haben. Martin Kaltenbrunner ist einer von ihnen. In seinem UiU geht es schwerpunktmäßig um Gebäudeentwicklung in Österreich. Wie jeder Teamkoordinator verantwortet er zusätzlich ein Wissensfeld: Martin ist Spezialist für Belegungsplanung und nutzungsspezifische Ausstattung. Zu seiner Aufgabe als Teamkoordinator gehört es auch, personelle Ressourcen zwischen den Projekten zu vermitteln und das Wissen der Spezialisten im Gesamtunternehmen transparent zu machen.

"Aus den verschiedenen Rollen setzt sich entlang des Wertbeitrages auch ein Gehalt zusammen", erklärt Karl Friedl. Damit bezieht er sich auf die Rollen in der Projektarbeit, die klas...

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