Das Zentrum des Bundes zur Digitalisierung des Bauwesens (BIM Deutschland) hat am 11.10.2022 sein Portal freigeschaltet – jetzt startet es in die 2. Phase mit mehr und besseren Informationen, wie es aus den federführenden Ministerien heißt.
"Die Plattform wird kontinuierlich weiterentwickelt. Zudem werden wir uns verstärkt dem Aufbau von digitalen Zwillingen für Gebäude und Infrastrukturen widmen, um etwa die Instandhaltung effizienter und effektiver zu gestalten", sagte Bundesdigitalminister Wissing. Die 1. Phase des bereits im Jahr 2020 auf den Weg gebrachten Zentrums endete am 31.8.2023.
Start der Phase 2
Das Informationszentrum macht die Erfahrungen aus dem BIM – "Building Information Modeling" – kostenlos und zentral verfügbar. So sollen Netzwerkbildung und Wissensaustausch unterstützt werden. Das Ziel: Die Beschleunigung von Planungsprozessen, etwa für den Bau von Wohnungen, die durch den Einsatz von BIM schneller, transparenter und kostengünstiger umgesetzt werden.
Mit der 2. Programmphase von BIM Deutschland wird das Informationsangebot zu Methodik und Praxisanwendungen überarbeitet und ausgebaut. Die Inhalte werden stärker auf die Zielgruppen zugeschnitten – wie Ingenieure, Architekten, Projektplaner oder Verwaltungen. In Planung sind auch spezielle Informationsangebote für Bundesländer und Kommunen. Neben einer gezielten Ansprache in Social Media werden Fach- und Dialogveranstaltungen durchgeführt.
Überarbeitet wird das Informationsangebot von einem Konsortium aus TÜV Rheinland Consulting und der Agentur Neues Handeln, das sich in einer öffentlichen Ausschreibung durchgesetzt hat.
Hintergrund
Auf der Plattform werden Informationen, Anwendungen und einheitliche Daten bereitgestellt, mit der die Digitalisierung von Bauvorhaben unterstützt werden soll. Dazu zählen etwa interaktive und webbasierte Werkzeuge, Datenbibliotheken sowie herstellerneutrale Bauteile-Informationen.
Die Ampel-Regierung hat sich bereits im Koalitionsvertrag vorgenommen, Planungsprozesse – etwa für den Bau von Wohnungen – zu digitalisieren und deutlich zu beschleunigen. Das Portal ist Teil der Building-Information-Modeling-Kampagne des Bundes.
"Die digitale Vernetzung bringt uns über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden Vorteile. Ganz banal: Wichtige Gebäudepläne kommen nicht abhanden. Später notwendige Informationen gehen damit nicht verloren", sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD). BIM unterstütze beim Planen, Bauen und nachher auch beim Betrieb oder bei der möglichen Umnutzung von Gebäuden.
Weiterentwicklung
Die alte Bundesregierung hatte im Sommer 2019 das nationale Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens "BIM Deutschland" noch in die Wege geleitet und im Januar 2020 an den Start gebracht. Das erklärte Ziel dieses Kompetenzzentrums ist es, abgestimmte und einheitliche Vorgaben im Infrastruktur- und Hochbau zu erstellen. Die erarbeiteten Informationen, Standards und Produkte werden nun auf dem BIM-Portal offen zur Verfügung gestellt.
In der 1. Stufe haben die Nutzer standardisierte Vorlagen für die Erstellung von BIM-Modellen erhalten. Seit Anfang 2023 bietet das Portal außerdem Unterstützung für die Erstellung und Veröffentlichung von Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA) an. Außerdem wurden Prüfwerkzeuge für eine automatisierte Überprüfung der Daten in digitalen Bauwerksmodellen zur Verfügung gestellt. Die Plattform soll im Dialogprozess mit allen Akteuren im Hoch- und Tiefbau ständig weiterentwickelt werden, um die BIM-Umsetzung in Deutschland insgesamt voranzubringen.