Frühwarnindikatoren und ihr Einsatz

Frühwarnindikatoren zeichnen sich dadurch aus, dass man mit ihrer Hilfe mögliche Risiken und Bedrohungen erkennen kann, bevor sie tatsächlich eintreten bzw. wirklich gefährlich werden können. So bleibt den Verantwortlichen im Betrieb meist ausreichend Zeit, um gegenzusteuern und nachhaltige Probleme zu vermeiden.

Mit ausgewählten Kennzahlen lässt sich auch in kleineren Unternehmen frühzeitig erkennen, ob und wo es unter Umständen Risiken und Bedrohungen gibt. Frühindikatoren gibt es nicht nur klassisch im Finanzbereich. Im Gegenteil: Oft ist es so, dass sich Kennzahlen aus anderen Bereichen wie Vertrieb oder Personal ebenfalls gut als Frühwarnkennzahlen eignen. Nur durch die Nutzung von Frühwarnindikatoren aus mehreren Bereichen kann man sich ein vollständiges Bild über mögliche Bedrohungen machen. Auch Abhängigkeiten, etwas von nur wenigen Kunden, -können einen Betrieb bedrohen, daher sollte man auch aus diesem Segment Kennzahlen zur Risikofrüherkennung verwenden.

Einsatz von Frühwarnkennzahlen

Im Folgenden werden ausgewählte Kennzahlen dargestellt, mit denen Unternehmer und Finanzverantwortliche erkennen können ob ihr Betrieb bedroht ist und aus den Bereichen

  • „Finanzen“,
  • „Kunden/Vertrieb“,
  • „Mitarbeiter/Personal“ und
  • „Abhängigkeiten“

Die Kennzahlen sollen zeigen, welche grundlegenden Möglichkeiten es gibt, Risiken frühzeitig zu erkennen. Unternehmer können aus den vorgestellten Kenngrößen die wählen, die ihnen am besten geeignet erscheinen. Es müssen nicht alle dargestellten Indikatoren Anwendung finden, auch, weil in einige Kenngrößen die gleichen Daten einfließen. Beispielsweise werden Vorräte und Forderungen bzw. deren Veränderungen im „Operativen Cashflow“, „Working-Capital“ und „ROI“ berücksichtigt. Für Unternehmer genügt es daher meist, sich eine dieser Kennzahlen als Frühwarnindikator auszuwählen.

Praxis-Hinweis: Formeln müssen individuell angepasst werden

Bei den Formeln handelt es sich um Vorschläge, die überprüft und ggf. an die individuellen Erfordernisse angepasst werden müssen. Das gilt vor allem für Kennzahlen außerhalb des Finanzbereichs. Beispielsweise können Auslastungen, Reichweiten oder Abhängigkeiten auch mit anderen Formeln ermittelt werden. Neben den Formeln wird erklärt, welche Informationen der Adressat einer Kennzahl erhält und welche möglichen strukturellen Ursachen dazu führen können, dass die Kennzahlenausprägung schlecht ist bzw. sich verschlechtern kann.

Schlagworte zum Thema:  Kennzahl, Risikomanagement