Agile Führung basiert darauf, Verantwortung in die Teams zu geben, um die Geschwindigkeit in Richtung Kunden zu erhöhen. Selbstverantwortung und Selbstorganisation sind kein Selbstzweck. Agile Organisationen befähigen ihre Teams, um schneller Entscheidungen treffen zu können. Sie gehen davon aus, dass die Teams die fachliche Expertise für die alltäglich anstehenden Entscheidungen besitzen. Aufgrund ihrer Nähe zum Geschehen können sie selbst viele Sachverhalte besser beurteilen als ihre Linien-Führungskräfte, die häufig zu weit entfernt vom Tagesgeschehen in den Teams sind, um entsprechend qualifizierte Entscheidungen treffen zu können.

Zugegebenermaßen kämpfen fast alle Unternehmen an diesem Punkt mit Herausforderungen. Die übergeordnete fachliche Expertise liegt nämlich häufig bei den Linien-Führungskräften, trotz ihrer vergleichsweise großen Distanz zum operativen Tagesgeschäft der Teams. Dies liegt daran, dass die besten Mitarbeiter schnell zu Führungskräften gemacht wurden. Und nun sollen sich die hochkompetenten Führungskräfte operativ zurückhalten und die Verantwortung in die Teams geben. Die Schwierigkeiten sind vorprogrammiert.

 
Praxis-Tipp

Führung muss neu gedacht werden

Hier sind die Unternehmen gefordert, darüber nachzudenken, wie mit den bisherigen Führungskräften bei einem agilen Führungsansatz umgegangen werden muss. Da alle Wertschätzungs- und Statusmechanismen an der Führungskarriere hängen, ist dies für viele Unternehmen ein schmerzhafter Prozess und limitierender Faktor, um den agilen Reifegrad zu steigern. Führung wird man zukünftig anders organisieren müssen als bisher bzw. es werden andere Führungskompetenzen in den Führungsrollen benötigt als heute.

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