Dipl.-Psych. Julia Scharnhorst
Schichtarbeit ist zwar in vielen Branchen unverzichtbar, stellt aber einen starken Belastungsfaktor für die körperliche und psychische Gesundheit der Beschäftigten dar. Eine möglichst günstige Gestaltung der Schichtarbeit ist also besonders wichtig.
Der DGB-Index Gute Arbeit 2020 enthält Angaben über die Häufigkeit von Schicht- und Nachtarbeit: Von Wochenendarbeit sind immerhin 26 % oft oder sogar sehr häufig betroffen, ca. 27 % arbeiten abends (zwischen 18 und 23 Uhr). Nachtdienste werden nur von 9 % der Befragten oft oder sehr häufig geleistet, 81 % arbeiten nie in der Nacht.
Menschen sind von ihrer Natur her tagaktive Wesen. Die inneren biologischen Rhythmen sind eingestellt auf den natürlichen Wechsel von Hell und Dunkel im Verlauf des Tages und werden von ihm beeinflusst. Naturgemäß wären Leistungsphasen am Tag und Ruhephasen in der Nacht. Wer also in Schichten arbeitet, muss gegen die eigene innere Uhr ankämpfen – das betrifft natürlich in besonders hohem Maße Nachtschichten. Dies erhöht außerdem sehr deutlich das Unfallrisiko. Viele Schichtarbeitende leiden unter Schlafstörungen und auch unter der mangelnden Teilhabe am sozialen Leben.
Schichtarbeit mit zunehmendem Alter
Mit zunehmendem Alter wird Schichtarbeit noch belastender. Die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Schlaf- und Wachphasen sinkt. Es sollte also darauf geachtet werden, älteren Mitarbeitern möglichst wenige Wechselschichten oder Nachtdienste zuzumuten.
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat die Folgen der Schicht- und Nachtarbeit auf die Gesundheit von Beschäftigten untersucht und kam zu folgenden Erkenntnissen:
- Arbeit außerhalb des Zeitfensters 7 bis 19 Uhr geht tendenziell mit schlechterer Gesundheit und Unzufriedenheit einher.
- Arbeit in Wechselschicht ist dabei mit eine...
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