Wo die Probleme sind:

  • Das richtige Konto
  • Warengruppen
  • Umsatzsteuer
  • Bruttoprinzip

1 So kontieren Sie richtig!

 
Praxis-Wegweiser: "Das richtige Konto"
Kontenbezeichnung SKR 03 SKR 04 Eigener Kontenplan Bilanz/GuV-Position
Verrechnungskonto Erlöse 8000 4000   Umsatzerlöse
Umsatzsteuer 19 % 1776 3806   Sonstige Verbindlichkeiten

So kontieren Sie richtig!

Nach DATEV buchen Sie nach dem sog. Bruttoprinzip. Das bedeutet, dass bei Ausgangsrechnungen die Umsatzsteuer nicht direkt verbucht wird, wenn die Rechnung mehrere Warengruppen enthält und die Umsatzsteuer als Gesamtbetrag ausgewiesen ist.

In einem derartigen Fall kann der Bruttorechnungsbetrag auf ein Verrechnungskonto gebucht und die Umsatzsteuer mittels eines Umsatzsteuerschlüssels vom Programm errechnet werden.

 

Buchungssätze:

Debitoren

an Verrechnungskonto Erlöse

Verrechnungskonto Erlöse

an Erlöse 1

Verrechnungskonto Erlöse

an Erlöse 2

2 Praxis-Beispiel für Ihre Buchhaltung: Mehrere Warengruppen

Die Ausgangsrechnung an Kunde Fritz Klein (Debitorenkonto 21358) enthält mehrere auf unterschiedliche Erlöskonten zu buchende Warengruppen und hat folgendes Aussehen:

 
Ware A 67,00 EUR (Konto 8010/4010)
Ware B 142,25 EUR (Konto 8020/4020)
Ware C 376,30 EUR (Konto 8030/4030)

3 Buchungsvorschlag: Buchung mit Steuerschlüssel über Verrechnungskonto ohne Automatikfunktion

1. Buchung des Bruttobetrags auf Verrechnungskonto

 
Konto SKR 03/04 Soll Kontenbezeichnung Betrag Konto SKR 03/04 Haben Kontenbezeichnung Betrag
321358 Fritz Klein 696,80 8000/4000 Verrechnungskonto Erlöse 585,55
      1776/3803 Umsatzsteuer 111,25

Die Umsatzsteuer wir direkt auf das Konto 1776/3806 gebucht, auf dem Verrechnungskonto kommt nur der Nettobetrag an

2. Aufteilung der Erlöskonten

Hier müssen nun nur noch die Nettoerlöse umgebucht werden.

 
Konto SKR 03/04 Soll Kontenbezeichnung Betrag Konto SKR 03/04 Haben Kontenbezeichnung Betrag
8000 Verrechnungskonto Erlöse 585,55 8010/4010 Erlöse 1 67,00
      8020/4020 Erlöse 2 142,25
      8030/4030 Erlöse 3 376,30

4 Buchungsauswirkungen anhand von T-Konten

 
Verrechnungskonto Erlöse   Debitor
8000/4000   21358
2) 67,00 1.) 585,55   1) 696,80  
3) 142,25        
4) 376,30        
Umsatzsteuer 19 %   Erlöse 1
1776/3806   8010/4010
  1. 111,25     2) 67,00
Erlöse 2   Erlöse 3
8020/4020   8030/4030
  3. 142,25     4) 376,30
 

Praxis-Tipp für DATEV-Anwender: Individuelle Beschriftung

Die Konten 8000/4000, 8010/4010, 8020/4020 und 8030/4030 müssen bei Bedarf individuell beschriftet werden.

5 Buchung über Verrechnungskonto mit Automatikfunktion

Es kann statt der in Alternative 1. beschriebenen Buchung als Verrechnungskonto auch ein Automatikkonto benutzt werden. Bei der Aufteilung des Rechnungsbetrags auf die einzelnen Erlöskonten muss allerdings die jeweilige Automatikfunktion aufgehoben werden. Denn wenn das nicht erfolgt, errechnet das Programm die Umsatzsteuer doppelt.

1. Buchung des Bruttobetrags auf Verrechnungskonto

Hier wird der Umsatzsteuerbetrag automatisch von dem angesprochenen Erlösekonto weggebucht, ohne dass ein Steuerschlüssel einzutragen ist.

 
Konto SKR 03/04 Soll Kontenbezeichnung Betrag Konto SKR 03/04 Haben Kontenbezeichnung Betrag
21358/21358 Kunde Klein 696,80 8400/4400 Erlöse 19 % 585,55
      1776/3806 Umsatzsteuer 111,25

2. Aufteilung auf Erlöskonten

Hier wird nun nur noch der Nettobetrag der Erlöse umgebucht. Da es sich bei den Erlöskonten um Automatikkonten handelt muss die Automatik aufgehoben werden. Bei Datev-Anwendern erfolgt das mit dem Buchungsschlüssel "40".

 
Konto SKR 03/04 Soll Kontenbezeichnung Betrag Konto SKR 03/04 Haben Kontenbezeichnung Betrag
8400/4400 Erlöse 19 % USt 585,55 408010/404400 Erlöse 1 67,00
      408010/404420 Erlöse 2 142,25
      408010/404430 Erlöse 3 376,30

6 Rechnung an den Kunden

Die Ausgangsrechnung ist das Gegenstück zur Eingangsrechnung. Diese wird an den Kunden nach erfolgter Lieferung geschickt. Der Kunde zahlt also später. In der Regel liegt der Ausgangsrechnung ein Verkauf zu Grunde, bei dem die Lieferung bereits erfolgt ist und die Zahlung später erfolgt.

7 Inhalt der Ausgangsrechnung

Welche Angaben eine Rechnung, auch eine Ausgangsrechnung, enthalten muss, ergibt sich aus § 14 Abs. 4 UStG. Danach muss eine Rechnung folgende Angaben enthalten:

  • den vollständigen Namen und die vollständige Anschrift des leistenden Unternehmers und des Leistungsempfängers,
  • die dem leistenden Unternehmer vom Finanzamt erteilte Steuernummer oder die ihm vom Bundeszentralamt für Steuern erteilte Umsatzsteuer-Identifikationsnummer,
  • das Ausstellungsdatum,
  • eine fortlaufende Nummer mit einer oder mehreren Zahlenreihen, die zur Identifizierung der Rechnung vom Rechnungsaussteller einmalig vergeben wird (Rechnungsnummer),
  • die Menge und die Art (handelsübliche Bezeichnung) der gelieferten Gegenstände oder den Umfang und die Art der sonstigen Leistung,
  • den Zeitpunkt der Lieferung oder sonstige Leistung; vereinnahmt der Unternehmer das Entgelt oder einen Teil des Entgelts für eine noch nicht ausgeführte Lieferung oder sonstige Leistung, muss die Rechnung den Zeitpunkt der Vereinnahmung des Entgelts oder eines Teils des Entgelts enthalten, sofern der Zeitpunkt der Vereinnahmung feststeht und nicht mit dem Ausstellungsdatum der Rechnung übereinstimmt,
  • das nach Steuersätzen oder einzelnen Steuerbefreiungen aufgeschlüsselte Entgelt für die Lieferung oder sonstige Leistung sowie jede im Voraus ver...

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Finance Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge