Aus Controller-Perspektive gehört die Kostenoptimierung zum Tagesgeschäft in Unternehmen. Viele bisher auf Controlling spezialisierte Lehrprogramme verschiedener Bildungseinrichtungen als auch Lehrbücher zum Thema Controlling und Kostenrechnung umfassen Instrumente und Verfahren zur (Gewinn-)Optimierung, indem bspw. das optimale Produktionsprogramm mit und ohne Engpasssituationen berechnet, die Wahl der kostengünstigsten Maschine inkl. Fremdvergleich ("Make-or-Buy-Entscheidungen") vorgeschlagen oder Gemeinkostenanalysen durchgeführt werden. Die Auswirkungen auf die Umwelt in Form von z. B. Schadstoffausstoß werden in Controlling-zentrierten Studien oder Lehrbüchern i. d. R. vernachlässigt.

Die Auswirkungen der Erderwärmung verdeutlichen jedoch, dass die Optimierung nicht nur unter ökonomischen, sondern auch unter ökologischen Gesichtspunkten erfolgen sollte. Daraus ergeben sich für Controller 2 Probleme:

  1. Die gleichzeitige ökologische und ökonomische Optimierung führt oftmals zu einem Zielkonflikt, da umweltfreundlichere Produktionsfaktoren mit höheren Kosten einhergehen können.[1] Als Beispiele können Einwegverpackungen aus Kunststoff oder nachhaltigere Mehrwegverpackungen genannt werden.
  2. I. d. R. fehlt Controllern das methodische Rüstzeug, um die ökologische Auswirkung von Veränderungsmaßnahmen sichtbar zu machen.

In diesem Beitrag wird dargestellt, wie Prozessoptimierungen unter ökologischen und ökonomischen Prozessen an Beispielen biotechnologischer Prozesse von deutschen Industrieunternehmen dargestellt werden können. Zur Bewertung der ökologischen Auswirkungen wird das von Krotscheck und Narodoslawsky entwickelte Webtool SPIonWeb vorgestellt, mit welchem der ökologische Fußabdruck berechnet werden kann.[2]

[1] Söllner, F. (1998). Konflikt zwischen Geld und Natur? Zum Verhältnis von monetärem Sektor und Nachhaltigkeit. Ökologisches Wirtschaften, 6, S. 20-22.
[2] Krotscheck, C., M. Narodoslawsky (1996). The Sustainable Process Index – A new Dimension in Ecological Evaluation. Ecological Engineering 6/4 (1996) S. 241-258.

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