Ein Vorgesetzter möchte ein bestimmtes Projekt in einer bestimmten Art und Weise durchführen. Sein dafür eingesetzter Mitarbeiter, der dieses Projekt durchziehen soll, hat massive Einwände dagegen. Die beiden diskutieren eine Weile und als dem Mitarbeiter keine guten Gegenargumente mehr einfallen, sagt er schließlich: "Na gut, also wenn Sie meinen, dann machen wir es eben so, wie Sie es wünschen." (Auf der verdeckten Ebene teilt er mit: "Sie werden schon sehen, was das für ein Mist ist.") Die Führungskraft registriert das einerseits, andererseits ist sie froh, endlich ein Ja bekommen zu haben, und beendet das Gespräch mit: "Wunderbar, dann machen wir das so."

Kurze Zeit später kommt der Mitarbeiter zu seinem Chef, gerade als dieser zu einem wichtigen Termin muss. "Ich habe da noch eine Frage zu dem Projekt". Der Vorgesetzte befürchtet, dass das länger dauern könnte, schließlich erinnert er sich noch an die letzte Diskussion und vertröstet den Mitarbeiter. "Stellen Sie mir einen Termin ein." Der Mitarbeiter tut dies nicht, die Führungskraft hakt auch nicht nach, froh, dass sich das Problem wohl so gelöst hat. Dieses Schema wiederholt sich 2-3 mal.

Nach einigen Wochen geht die Führungskraft mit schlechtem Gewissen zum Mitarbeiter und fragt, wie weit denn das Projekt jetzt sei und ob noch Probleme bestünden. Daraufhin explodiert der Mitarbeiter: "Wie weit soll ich schon sein. Natürlich gibt es Probleme und Sie haben ja nie Zeit für mich."

Daraufhin reden sie zunächst über angemessenen Tonfall und das Verhältnis zwischen Chef und Mitarbeiter. Als das Gesprächsklima wieder auf akzeptablem Niveau ist, muss die Führungskraft zum nächsten Termin. Beide fühlen sich zutiefst missverstanden, beide haben zum Verlauf beigetragen und beide finden keinen Ausweg.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Sustainability Office. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge