Nachhaltige Arbeitswelten bedeuten konkret, dass Bürogebäude so gebaut und gestaltet werden, dass sie den Bedürfnissen ihrer Nutzer entsprechen, ökologisch und sozial verantwortlich sind und dabei gleichzeitig die Governance-Regeln einhalten. Den Bedürfnissen der Nutzer kommt bei der Entwicklung nachhaltiger Arbeitswelten eine zentrale Rolle zu, denn nicht nur die Anforderungen an Nachhaltigkeit sind gestiegen. Die Pandemie hat die Art, wie wir arbeiten, grundlegend verändert. Vielerorts sind Arbeitgeber heute bemüht, den Aufenthalt im Büro so attraktiv und vielseitig wie möglich zu gestalten, um Anreize für Mitarbeiter zu schaffen, vor Ort zu arbeiten. In der Praxis sind daher Objekte gefragt, die sich durch ESG-Konformität, aber auch bedarfsgerechte Raumaufteilung und moderne Ausstattung charakterisieren.

 
Praxis-Beispiel

ESG in der Praxis

Der Frankfurter Projektentwickler und Immobilieninvestor NORSK hat die Bedeutung von Nachhaltigkeit als zentraler Erfolgsfaktor wirtschaftlichen Handelns schon früh erkannt und intern definiert, was ESG für Mitarbeiter und Verantwortliche bedeutet. Bei der aktuellen Realisierung des Bürogebäudes "H3" in Wiesbaden zeigt sich, wie ESG in der Praxis ganzheitlich umgesetzt werden kann: Als Effizienzhaus 40 wird für den Neubau ein niedriger Energieverbrauch angestrebt, der u. a. durch eine hocheffiziente Gebäudehülle, mechanische Be- und Entlüftung, Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen und Fernwärme erzielt wird. "Neben unserem eigenen Anspruch an die Nachhaltigkeit merken wir auch, dass es für die Mieter immer wichtiger wird, eine effiziente, ökologisch nachhaltige Energieversorgung im Haus zu haben", erklärt Florian Bucher, Asset Manager bei NORSK, die Hintergründe. Auch abseits der ökologischen Kriterien orientiert sich das Gewerbeobjekt an den Bedürfnissen der Nutzer und bezieht Mieter von Anfang an eng in die Planung mit ein.

Gebäudesanierung vs. Neubau

Mit Blick auf die Klimabilanz ist eine Gebäudesanierung grundsätzlich dem Neubau vorzuziehen, da die Emissionen für Herstellung und Transport von Baumaterialien bereits angefallen sind. Durch den Einsatz recycelter oder nachwachsender Baustoffe sowie nachhaltige Dämmstoffe sind dennoch klimaneutrale Neubauten möglich. Energieeffizienz- und Nachhaltigkeitsstandards wie die BREEAM-Zertifizierung[1] bieten dabei eine wichtige Orientierung und tragen dazu bei, Projekte von Anfang an verantwortungsbewusst zu planen, zu optimieren und anschließend zu zertifizieren.

 
Praxis-Beispiel

Nachhaltige Arbeitswelten

Wie bemerkenswert nachhaltige Arbeitswelten in der Praxis aussehen können, zeigt das Projekt "WOODSTOCX" der OPES Immobilien Gruppe. In Oberhaching bei München entsteht ein Bürohaus aus Holz, das auf drei Etagen lebendige Landschaften für multimodales Arbeiten und Wohlfühlen bietet. Neben einem energieeffizienten Gebäudebetrieb gemäß dem Energieeffizienz-Standard 40 kommt für möglichst niedrige CO2-Emissionen bei der Entwicklung primär Fichtenholz zum Einsatz. Besonders die Verbindung von Innen- und Außenraum und die Integration der umliegenden Natur in das Gesamtkonzept schaffen eine natürlich einladende Arbeitsatmosphäre für die Nutzer.

Abb. 1: Projekt "WOODSTOCX" der OPES Immobilien Gruppe.

[1] Nachhaltiges Bewertungs- und Zertifizierungssystem für die Lebenszyklusphasen von Immobilien des TÜV SÜD, s. https://breeam.de/.

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