Die heftigsten Reaktionen in der Diskussion um neue Ansätze der Entlohnung löste in der Blogparade das Thema Gehaltstransparenz aus. Angefeuert wurde die Debatte durch das Entgelttransparenzgesetz, das seit 2018 zur Anwendung kommt. Auch die Gender-Pay-Gap-Debatte zeigte Wirkung.

Warum Unternehmen (ohne klare Gehaltsstruktur durch Tarifverträge) Transparenz noch mehrheitlich ablehnen, liegt auf der Hand: Es ist das schlechte Gewissen der Organisation, dass Menschen für dieselben Jobs unterschiedliche Gehälter bekommen und sich das – außer vielleicht über Verhandlungsgeschick – nicht begründen lässt. Erstaunlich ist jedoch, dass Mitarbeiter oft selbst gar nicht wissen möchten, wo sie in der Gehaltspyramide stehen, frei nach dem Motto, "was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß". Wer mehr verdient als die Kollegen, hat Angst vor der Veröffentlichung eigener Privilegien, wer weniger bekommt, vor dem Gefühl, für dumm verkauft zu werden. Letztlich zeigt sich darin auch der Respekt vor Veränderung: Über Gehalt spricht man nicht. Gerade deshalb fürchten wir die Sprengkraft in der Organisation, wenn wir es plötzlich doch tun. Wie wir an einigen Unternehmensbeispielen noch sehen werden, hängt vieles vom richtigen Timing, der Kommunikation und Erklärung von Gehaltsunterschieden sowie einem nachvollziehbaren, angemessenen und verlässlichen Verfahren ab.

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