Lohnplus im öffentlichen Dienst geringer als in anderen Branchen

Im öffentlichen Dienst haben Beschäftigte in den vergangenen Jahren teils deutlich geringere Einkommenszuwächse verzeichnet als in anderen Schlüsselbranchen. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts.

So ergeben sich für den Bereich öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung 52,8 Prozentpunkte, wenn man die jährlichen Steigerungsraten von 1996 bis 2019 addiert. Addiert man die Steigerungen der tariflichen Verdienste im Fahrzeugbau, kommt man dagegen auf einen um 10,1 Punkte höheren Wert. Der aufsummierte Wert für den Maschinenbau lag sogar um 11,5 Prozentpunkte höher als für den Bereich öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung.

Gesamtwirtschaftlich wird mitgehalten

Im Vergleich zur chemischen Industrie lagen die addierten Steigerungen in der öffentlichen Verwaltung um 7,5 Prozentpunkte niedriger, im Vergleich zum produzierenden Gewerbe um 6 Punkte. In der Dienstleistungsbranche hingegen blieben die Steigerungsraten unter denen von öffentlicher Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung - seit 2006 um 1,4 Punkte. Mithalten konnte der öffentliche Dienst auch mit der Gesamtwirtschaft insgesamt, seine Einkommen kletterten sogar etwas stärker als die Durchschnittslöhne in Deutschland. 

Beschäftigte in Bund und Kommunen

Derzeit wird darüber verhandelt, wie es bei den Beschäftigten von Kommunen und Bund weitergeht.

Die Verhandlungen für rund 2,5 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen sind in diesem Jahr besonders schwierig. Die Kommunen nahmen infolge der Corona-Pandemie deutlich weniger Gewerbesteuer ein. Die Arbeitnehmer hingegen pochen auf mehr Lohn, da viele Beschäftigtengruppen gerade in der Krise besonders viel geleistet hätten.


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dpa
Schlagworte zum Thema:  Lohn, Öffentlicher Dienst, Kommunen