Das Führen eines erweiterten Gefahrstoffverzeichnisses bedeutet am Anfang einen höheren Aufwand. Wenn Sie jedoch einige Male den gesamten Sicherheitsdatenblattbestand durchsehen müssen, erkennen Sie schnell, welchen Nutzen ein erweitertes Gefahrstoffverzeichnis bietet.

Führen Sie das Verzeichnis darüber hinaus elektronisch, dann kann es einfach durchsucht oder nach bestimmten Kriterien sortiert werden.

Als Erweiterung des Gefahrstoffverzeichnisses bieten sich folgende Parameter an, die auch in anderem Zusammenhang benötigt werden:

  • Gefahrenpiktogramme (Einstufung): Gefährdungsbeurteilung, Betriebsanweisung, Zusammenlagerung
  • H-Sätze: Gefährdungsbeurteilung, Betriebsanweisung
  • P-Sätze: Betriebsanweisung
  • Flammpunkt: Explosionsschutzdokument, Zusammenlagerung
  • Wassergefährdungsklasse: Lagerbedingungen
  • geschätzte Jahresverbrauchsmenge
  • Inhaltsstoffe mit zugehörigem Arbeitsplatzgrenzwert: Gefahrstoffmessung
  • Tätigkeiten: Gefährdungsbeurteilung, Ersatzstoffsuche
  • Verwendungsorte: Gefährdungsbeurteilung

Das sind Beispiele, die Sie nach Belieben erweitern können. Großunternehmen entnehmen einem Sicherheitsdatenblatt über 100 Einzelinformationen, geben diese in eine Datenbank ein und können diese Informationen sehr einfach bei Bedarf auswerten bzw. anwenden (z. B. Betriebsanweisungen erstellen).

Aufwand und Nutzen müssen dabei in einem guten Verhältnis zueinander stehen. Bei 10 Sicherheitsdatenblättern lohnt der investierte Aufwand weniger als z. B. bei mehr als 100 Sicherheitsdatenblättern. Der Nutzen steckt im Wesentlichen in der Zeitersparnis bei Suchvorgängen.

 
Praxis-Beispiel

Suchvorgänge

Mögliche Suchvorgänge können z. B. sein:

  • Wie viele Gefahrstoffe haben wir, die als akut toxisch (oral) und entzündbare Flüssigkeit eingestuft sind?
  • Haben wir Gefahrstoffe mit dem H-Satz H362 im Betrieb?
  • Haben wir Gefahrstoffe, bei denen man Dämpfe nicht einatmen soll?
  • Haben wir alle Gefahrstoffe für das Explosionsschutzdokument geprüft und dokumentiert?
  • Sind unsere wassergefährdenden Stoffe richtig gelagert?
  • Wie hoch ist die Jahresverbrauchsmenge an giftigen Gefahrstoffen?
  • Haben wir Gefahrstoffe mit einem Arbeitsplatzgrenzwert im Einsatz? Liegen hierfür Raumluftmessungen vor?
  • Welche Tätigkeiten werden mit selbstentzündlichen Feststoffen verrichtet?
  • Welche Gefahrstoffe werden im Arbeitsbereich A verwendet?

Sofern diese oder ähnliche Fragestellungen häufiger vorkommen, sollte auf die erweiterte Form des Gefahrstoffverzeichnisses zurückgegriffen werden.

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