Dem ersten Anschein nach wird Lehrertätigkeit eher als körperlich leichte Tätigkeit betrachtet. Das Unterrichten erfolgt jedoch hauptsächlich in den Körperhaltungen "Stehen" und "Gehen" und erfordert somit eine erhebliche statische Muskelbeanspruchung über mehrere Stunden hinweg. Folgende Merkmale sind charakteristisch:[1]
- Belastung und Beanspruchung des Halteapparates und Überbeanspruchung der Wirbelsäule und Füße (Rückenschmerzen),
- Verspannungen der Nacken- und Rückenmuskulatur während der Körperhaltungen "Stehen" und "Sitzen"
- Erkrankungen des Stimm- und Sprechapparates,
- Lärmbelastung und damit verbundene höhere Beanspruchung des Stimm- bzw. Sprechapparats sowie Beeinträchtigung des Gehörs,[2]
- Gefahr von Infektionen in Schulen und deshalb Impfempfehlungen (auch gegen SARS-CoV-2),[3]
- psychische und psychosomatische Erkrankungen und Erschöpfungszustände (Stress, Erschöpfungssyndrom Burnout, Belastungs- und Anpassungsstörungen),[4]
- Mangel an Vertrauen und Gerechtigkeit am Arbeitsplatz,[5]
- hohes Anspannungsniveau mit Sachzuwendung über längere Zeit,
- eingeschränkt selbstbestimmte Erholungszeiten über den Unterrichtstag,
- Unterliegen von unterschiedlichen Bewertungskriterien (Schüler, Eltern, Kollegen, Schulleitung),[6]
- Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems,[7]
- Infektionsgefahr mit SARS-CoV-2 für Schüler, Lehrpersonal, weitere Beschäftigte sowie ehrenamtlich Tätige in der Schule und Eltern,[8]
- erhöhte Belastung und Beanspruchung der Lehrer mit zunehmendem Alter,[9]
- höhere Belastung und Beanspruchung der Lehrer an Haupt- und Realschulen.
Kultusministerium München, Gesundheitsvorsorge an Schulen in Bayern, 2018.
Nagpal, Burnout-Prävention und -Begleitung, AkademikerVerlag 2012,
Bartsch/Greve, Beruf Lehrer – vom Trauma zum Trauma (Konzept zur Burnout-Prävention), Diplomarbeit Saxion Hogeschool Enschede 2007.
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