Fehlzeiten haben enorme Auswirkungen auf das Gesamtunternehmen. Zu diesen gehören:

  • Kosten durch Produktionsausfälle,
  • Kosten für Umsetzungen/Versetzungen,
  • Kosten für zusätzliche Arbeitnehmer bzw. Überstunden und Überlastung der Kollegen, die Krankheitsausfälle auffangen,
  • Kosten für deren Einarbeitung,
  • Kosten für die Entgeltfortzahlung,
  • Kosten für die Organisation/veränderte Arbeitsplanung,
  • Opportunitätskosten,
  • Lieferschwierigkeiten,
  • Konventionalstrafen und Schadensersatzleistungen.
 
Praxis-Beispiel

Ausfallkosten

Im Jahr 2021 waren die Mitarbeiter durchschnittlich 17,0 Tage arbeitsunfähig[1] . Dies bedeutet bei einem Mitarbeiter, dessen Personalkosten inklusive Sozialversicherungsbeiträge jährlich 45.000 EUR betragen:

45.000 EUR : 365 Tage × 17,0 Tage = 2,095,89 EUR

2,095,89 EUR : 17,0 Tage = 123,29 EUR pro Krankheitstag.

In diesen Ausfallkosten, welche 3,5 % des Gesamtbruttogehalts betragen, sind noch keine weiteren Folgekosten und Kosten für Produktionsausfälle, die wie oben erwähnt entstehen können, berücksichtigt. Je nach Unternehmen und Position betragen die täglichen Ausfallkosten je Mitarbeiter der arbeitsunfähig ist durchschnittlich ca. 400 EUR.

 

Merke:

Die Kosten für krankheitsbedingte Fehlzeiten übernimmt während der ersten 6 Wochen (wegen ein und derselben Krankheit) der Arbeitgeber, danach die Sozialversicherung.

Hohe Fehlzeiten auch durch Personalmangel bedingt

Die Zusammenhänge zwischen Krankenstand und Personalmangel sind viel größer, als bisher vermutet. Das zeigt der neue DAK-Gesundheitsreport 2023. Ein besonderes Krankheitsrisiko besteht demnach für Beschäftigte in Mangelberufen wie z. B. der Pflege und in der Kinderbetreuung. Denn gerade diese Mitarbeiter arbeiten häufig am Limit.

Nach Aussagen der DAK-Gesundheitsstudie 2023 ist mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Betrieben mit Personalnot und Fachkräftemangel häufig oder sehr häufig müde und erschöpft (54 %). Rund ein Drittel (35 %) berichtet von nächtlichen Schlafstörungen oder Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems, wie Rückenschmerzen, und beinahe jeder Vierte (23 %) leidet unter Kopfschmerz.

Demnach berichten die Betroffenen von starkem Termin- und Leistungsdruck, von Überstunden und versäumten Pausen. Wer regelmäßig Personalmangel erlebt, kann in der Freizeit oft nicht abschalten, verzichtet auf Sport und findet wenig Zeit für Hobbys, Familie und Freunde. Stress und Druck einerseits sowie fehlende Erholung und Ausgleich andererseits beeinflussen die Gesundheit negativ.

 
Hinweis

Hohen Fehlzeiten auf den Grund gehen

Aufgrund der enormen Auswirkungen auf ein Unternehmen ergibt sich daraus für HR die dringende Aufgabe, die Fehlzeiten im Unternehmen transparent zu machen, und sie hinsichtlich ihrer Entstehung und Auswirkung zu untersuchen und Möglichkeiten zur Reduzierung und damit auch zur Kostensenkung zu finden.

[1] Jahresbericht "Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2018" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, BMAS/BAuA (2019)

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