Mezzanine-Kapital besitzt viele Ausgestaltungs­möglichkeiten

Mezzanine-Kapital bietet durchaus Vorteile gegenüber herkömmlichem Fremd- oder Eigenkapital. So ermöglicht es die Aufnahme von wirtschaftlichem und/oder bilanziellem Eigenkapital ohne die Notwendigkeit, den Kapitalgebern Stimmrechte oder Einflussrechte abgeben zu müssen. Mezzanine-Kapital bindet keine Sicherheiten, kann langfristig zur Verfügung gestellt werden und verändert nicht die Gesellschafterstruktur und somit auch nicht die Einflusssphäre auf das Unternehmen. Außerdem stärkt Mezzanine-Kapital die Eigenkapitalquote und verbessert damit (vermeintlich) die Bonität und somit das Rating eines Unternehmens. Dies wiederum erhöht den Rahmen für eine Kreditfinanzierung beziehungsweise verbessert die Konditionen dafür.

Eigenkapitalähnliche Finanzmittel

Mezzanine-Kapital kann auch bei der Buy-out-Finanzierung eine entscheidende Rolle spielen. Die Übernahmen von Unternehmen oder Unternehmensteilen durch externe oder oftmals interne Manager (sog. Management-Buy-outs) funktionieren i. d. R. nur, wenn die eigenen Finanzmittel der Kaufinteressenten zumindest zeitweise um von einer Beteiligungsgesellschaft überlassene eigenkapitalähnliche Finanzmittel ergänzt werden.

Günstige Form der Eigenkapitalbeschaffung

Auch kann Mezzanine-Kapital besonders in Form von Genussscheinen für Aktiengesellschaften in Zeiten niedriger Aktienkurse, wie während der Finanzkrise, eine vergleichsweise günstige Form der Eigenkapitalbeschaffung darstellen und somit helfen, die Zeit bis zu einer Verbesserung der Marktsituation zu überbrücken.

Wachstums­finanzierung

Mezzanine-Kapital, kombiniert mit Eigen- und Fremdkapital, eignet sich zudem ausgezeichnet zur Expansionsfinanzierung. Gerade wenn die Eigenkapitalinvestitionen erschöpft sind und der Fremdkapitalanteil bereits sehr hoch ist, bietet Mezzanine-Kapital einen geeigneten dritten Weg. Außerdem kann – aufgrund der rechtlichen Flexibilität bei der Ausgestaltung der Bilanzstruktur – Mezzanine-Kapital besonders den individuellen Bedürfnissen vieler Mittelständler entgegenkommen.[1]

Abb. 1: Mezzanine-Kapital als Zwischenform zwischen Fremd- und Eigenkapital[2]

[1] Vgl. Schäfer (2002), S. 220 ff.
[2] Vgl. Werner/Gündel (2005), S. 16.

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