Gesundheit als Führungsaufgabe

Die Hessische Finanzverwaltung hat die Förderung einer organisationsübergreifenden Gesundheitskultur zu einer Führungsaufgabe gemacht. Ein großes Spektrum an gesundheitsfördernden Initiativen sind bereits umgesetzt. Führungskräfte sollen lernen, die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden als Zukunftsressource zu begreifen und entsprechend zu handeln.

Das zunehmende Durchschnittsalter der Beschäftigten in den Verwaltungen der öffentlichen Hand aufgrund altersbedingter Personalabgänge, dem Fehlen einer genügend großen Zahl an Nachwuchskräften sowie der daraus resultierenden Arbeitsverdichtung führen bei den kleiner werdenden Belegschaften zunehmend zu Überlastung, Zeitdruck und Stress. Die Hessische Finanzverwaltung antwortet auf diese großen Herausforderungen mit der Etablierung und Weiterentwicklung einer „ressourcenstärkenden Gesundheitskultur“ in allen ihren Organisationseinheiten. Für eine nachhaltige Gestaltung und Umsetzung der dafür notwendigen Strukturen und Prozesse sieht sie insbesondere die Führungskräfte in der Verantwortung, deren „Gesundheitskompetenz“ sukzessive gestärkt wird.

Umfrage zu psychischen Belastungen bei Beschäftigten

Befragungen der Beschäftigten im Rahmen von Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen haben ergeben, dass die Mehrzahl der Befragten tatsächlich eine insgesamt höhere Arbeitsintensität im Vergleich zu früheren Jahren feststellt. Die Befragten gaben an, dass sie große Arbeitsmengen zu bewältigen hätten und daher kontinuierlich eine hohe Konzentration von ihnen gefordert werde. Die Intensivierung des Arbeitsalltags drücke sich unter anderem in der vermehrten Durchführung von (auch virtuellen) Meetings aus. Die Abgrenzung zwischen Arbeit und Privatleben falle vielen Beschäftigten zunehmend schwerer. Die Folge: Anspannung, Erschöpfung und psychosomatische Beschwerden unter den Beschäftigten hätten in den vergangenen Jahren stetig zugenommen.

Dachmarke „jobfit“

Um eine entsprechende Gesundheitskultur zu schaffen und nachhaltig zu etablieren, hält die Hessische Finanzverwaltung daher seit einigen Jahren schon ein umfangreiches Angebot im Bereich des behördlichen Gesundheitsmanagements bereit. Das Gesundheitsmanagement der Landesverwaltung, deren Maßnahmen unter der Dachmarke „jobfit“ gebündelt sind, hat vor allem 2 Ziele: Zum einen soll die Gesundheit der Beschäftigten gefördert werden. Zum anderen sollen die Fähigkeiten der Führungskräfte hinsichtlich ihrer Fähigkeiten zur gesundheitsbewussten Team- und Selbstführung gestärkt werden. Die Angebote werden stetig ausgebaut und an die aktuellen Bedarfe angepasst.

Maßnahmen auf 3 Ebenen

Die gesundheitsfördernden Angebote und Maßnahmen von „jobfit“ setzen dabei auf 3 Ebenen an: der individuellen Ebene der Beschäftigten und der Führungskräfte sowie der Teamebene.

Die Beschäftigten in allen Verwaltungsbereichen können neben fachlichen und überfachlichen Fortbildungen auch zahlreiche Fortbildungen wahrnehmen, die auf die Stärkung von Resilienz und persönlichen Gesundheitskompetenzen abzielen. Im „Mental Health First Aid (MHFA)“-Kurs für psychische Gesundheit des MHFA Ersthelfer Zentralinstituts für Seelische Gesundheit Mannheim lernen Führungskräfte, wie sie Beschäftigten mit psychischen Problemen Hilfe leisten können. Die hauptberufliche Suchtbeauftragte der Finanzverwaltung gibt Führungskräften darüber hinaus Strategien an die Hand, wie mit suchtbetroffenen Beschäftigten umzugehen ist.

Mitarbeiter-Teams schließlich können auf die verwaltungsinterne Mediation zurückgreifen. Mediatoren unterstützen bedarfsgerecht bei der Bewältigung von „Reibungsverlusten“ und „Kommunikationsherausforderungen“. Im Bedarfsfall können sich Teams an den Kooperationspartner EAP Assist wenden und darüber hinaus externe Experten zur Teamberatung hinzuziehen.

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