Folgende Belastungs- und Expositionsmerkmale/Gefährdungen sind typisch:[1]

  • überwiegend Arbeiten im Stehen in Verbindung mit dem Heben und Tragen von Lasten und statische Belastung des Bewegungsapparates (mittelschwere körperliche Arbeit);
  • vorwiegend Einzelarbeit, bei Serienfertigung Gruppenarbeit möglich;
  • Exposition gegenüber kanzerogen und allergisierend wirkenden Hartholzstäuben (Eiche, Buche, bzw. Edelhölzer u. a.) und Gefahr der Verursachung von Adenokarzinomen[2] der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlen (BK 4203);
  • Exposition gegenüber PUR-Schäumen und Lösemitteldämpfen (vorrangig Isobutanol, Isocyanate, Toluol, Xylol) bei der Verarbeitung von Lacken und Beizen;
  • Exposition gegenüber Lärm und Vibration an Holz- und Kunststoffbearbeitungsmaschinen (Sägen, Hobeln, Fräsen, Schleifen);,
  • Gerüche von Kleb-, Holzschutz-, Bleich-, Lösungs- und Verdünnungsmitteln, Lacken, Beizen u. a.;
  • Hautbelastung beim Arbeiten mit Fetten, Ölen, Harzen, Lacken, Holzschutz- und Verdünnungsmitteln;
  • mechanische und elektrische Gefährdungen an Holzbe- und -verarbeitungsmaschinen durch ungeschützt bewegte Maschinenteile bzw. durch gefährliche Körperströme;
  • Brand- und Explosionsgefährdung durch abgelagerten Holz- und Kunststoffstaub sowie durch verwendete Farben, Lacke, Klebstoffe und leicht flüchtige Löse- und Reinigungsmittel und Verdünner;
  • Verletzungsgefahr bei Tätigkeiten mit Werkzeugen sowie an Holz- und Kunststoffbearbeitungsmaschinen;
  • Absturzgefahr bei Bautischlern im Innen- und Außenbereich (z. B. bei Montage von Glasfassaden, Fenstern, Rollos);
  • schlechte Witterung bei Außenmontagen;
  • Lagerung von Arbeits- bzw. Gefahrstoffen;
  • Erkennen und Charakterisieren der psychischen Belastung und Beanspruchung an Arbeitsplätzen auf Baustellen,[3]
  • Tragen von Körperschutzmitteln.
[1] BW Bildung und Wissen: Berufsprofile für die arbeits- und sozialmedizinische Praxis, Schreiner/Tischler, Band 2, S. 1304-1308, 1997,

DGUV-I 211-034 "Gefährdungs- und Belastungskatalog Holzbearbeitung und -verarbeitung".

[2] Adenokarzinome der Nasenhaupt- und Nebenhöhlen sind relativ langsam wachsende Tumore, die in der Gegend der mittleren Muschel im mittleren Nasengang am Übergang zum Siebbein entstehen und sich in das Siebbein und in die Augenhöhle hinein ausbreiten, aber auch an die vordere Schädelbasis gelangen können, von wo sie auch Hirnhäute und Vorderhirn zu infiltrieren in der Lage sind.
[3] BGHM: Baustellen – Psychische Belastung, Erkennen-Ansprechen-Handeln: Kurz-Check zum Einstieg, Fach-Information 0048, 2014.

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