Liquiditätsbeschaffung: Steuerberater sind gefragt

Bei den Steuerberatern stehen die Telefone nicht still. Ihre Mandanten brauchen Hilfe – und zwar schnell. Es geht um Kurzarbeitergeld, Steuerstundung und Kündigung. Und um Zugang zu frischer Liquidität.

Die Zukunft der Steuerberatung kam schneller als gedacht

Bis in ein paar Jahren wird sich einiges in der Steuerbranche ändern. Prozesse werden digitalisiert, dadurch verändern sich Wertschöpfungen und Steuerberater werden, um weiterhin Honorare abrechnen zu können, andere Leistungen anbieten müssen, wie etwa die betriebswirtschaftliche Beratung. Das war der Tenor, der bis vor wenigen Wochen in vielen Diskussionen um die Steuerberatung der Zukunft vorherrschte. Dann kam das Coronavirus. Und jetzt scheinen sich alle Szenarien, die Branchenexperten schon jahrelang beschrieben haben, innerhalb von Tagen abzuspielen.

In der Praxis sieht das zum Beispiel so aus: Eine mittelständische Kanzlei, die noch nicht all ihre Mandanten von den Vorteilen der digitalen Belegerfassung und -verarbeitung überzeugen konnte, kauft aktuell im großen Stil Scanner, lässt sich von eben jenen Mandanten die Belege in Wäschekörben vor die eigene Kanzleitür stellen und muss nun im Akkord digitale Pionierarbeit leisten. Dazu kommt natürlich die Digitalisierung der eigenen Arbeitsprozesse inklusive des Einrichtens von Homeoffices für die Mitarbeiter. Für viele Kanzleien ist das ein großer Kraftakt. Gleichzeitig sind sie motiviert, schließlich haben sie jetzt die Chance, viele ihrer Mandanten von den Vorteilen digitaler Prozesse zu überzeugen.

Steuerberater sind Krisenmanager – und die Schnittstelle zwischen Mandant und Bank

Das ist aber nicht alles. Bei den Steuerberatern stehen die Telefone nicht still. Ihre Mandanten brauchen Hilfe – und zwar schnell. Es geht um Kurzarbeitergeld, Steuerstundung und Kündigung. Und um Zugang zu frischer Liquidität.

Hier greifen, trotz Krise, altbekannte Mechanismen. An die jetzt versprochenen Darlehen der KfW kommen die mittelständischen Betriebe nur über ihre Hausbank. Und da die immer noch einen Teil des Risikos übernimmt, greifen die üblichen Regularien, die Unternehmen bei der Beantragung eines Kredits beachten müssen: Die Bank möchte eine gewisse Planungssicherheit.

Liquiditätsbeschaffung: So kommen Ihre Mandanten an Kredite

Oft sind Steuerberater in dieser Situation die ersten Ansprechpartner für die Firmen, die einen Kredit beantragen. Sie liefern die notwendigen Finanzplanungen und Berichte für die Bank. Da aktuell allerdings viele Unternehmen Kredite beantragen möchten, sind sehr viele solcher Planung zu erstellen. Ein weiterer Kraftakt.

Betriebswirtschaftliche Beratung: Digitalisierung und Automatisierung sind entscheidend

Auch in diesem Fall können Steuerkanzleien dank Digitalisierung und Automatisierung Zeit einsparen. Bei der Software Haufe Better Business haben wir etwa das standardisierte Berichtswesen, das zum Großteil automatisch abläuft, gemeinsam mit Banken erarbeitet. Die Software kann die Liquiditätsplanungen abbilden, und das ist aktuell sicherlich sehr wichtig, sie kann mehrere Geschäftsszenarien abbilden und planen. Alles, was sie dafür braucht, ist eine Summen- und Saldenliste.

Aktuell gilt: Je besser die Planung, umso mehr erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, einen Kredit zu bekommen. Die Bank muss davon überzeugt werden, dass sie ein Unternehmen unterstützt, das „vor Corona“ ganz gut gewirtschaftet hat. Und sie muss sehen können, dass es einen Plan, eine Strategie für die Zeit „danach“ gibt.


Steuerberater haben jetzt die Chance und oft auch gar keine andere Wahl als sich jetzt als betriebswirtschaftlicher Berater zu profilieren. Schauen Sie sich Ihre Mandanten genau an; Wie gut ist das (Krisen-)Management? Mit welchen Mitteln können Sie planen? Kurz: Was können Sie der Bank bieten? Bevor Sie diese Fragen für eine große Anzahl an Mandanten beantworten, starten Sie mit dem, was Sie aktuell sowieso aus anderen Bereichen gelernt haben: Der bestmöglichen Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen.

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