Leitsatz (redaktionell)

1. Eine Kündigung ist im Sinne von LFZG § 6 Abs 1 S 1 aus Anlaß der Arbeitsunfähigkeit ausgesprochen, wenn sich diese Arbeitsunfähigkeit als eine die Kündigung wesentlich mitbestimmende Bedingung darstellt (ständige Rechtsprechung des BAG - vgl BAG 1971-10-26 1 AZR 40/71 = BAGE 24, 1 = AP Nr 1 zu § 6 LohnFG; BAG 1971-12-22 1 AZR 180/71 = BAGE 24, 84 = AP Nr 2 zu § 6 LohnFG).

2. Im Regelfall setzt dies voraus, daß der Arbeitgeber Kenntnis von der krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit des Arbeiters hat.

3. In den Fällen, in denen der Arbeitgeber vor Ablauf der Nachweisfrist des LFZG § 3 Abs 1 S 1 - drei Kalendertage - kündigt und nicht abwartet, ob der Arbeiter eine krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit nachweist, kann der Arbeitgeber sich nicht darauf berufen, er habe von der Krankheit des Arbeiters nichts gewußt (Einschränkung von BAG 1974-08-15 5 AZR 524/73 = AP Nr 3 zu § 6 LohnFG).

 

Verfahrensgang

LAG Hamburg (Entscheidung vom 08.10.1976; Aktenzeichen 6 (H) Sa 83/76)

 

Fundstellen

Haufe-Index 440330

BB 1979, 425-426 (LT1-3)

DB 1978, 2131-2132 (LT1-3)

NJW 1979, 286-287 (LT1-3)

ARST 1978, 185-186 (LT3)

SAE 1979, 101-103 (LT1-3)

AP § 6 LohnFG (LT1-3), Nr 5

AR-Blattei, ES 1000.3.1 Nr 84 (LT1-2)

AR-Blattei, Krankheit IIIA Entsch 84 (LT1-2)

EzA § 6 LohnFG, Nr 7 (LT1-3)

PERSONAL 1979, 38 (T)

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