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Im Jahre 1951 hat der "Betriebswirtschaftliche Ausschuss des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI)" den Gemeinschaftskontenrahmen der Industrie (GKR) herausgegeben, der nach dem dekadischen System aufgebaut ist. Der GKR verwendet das Prozessgliederungsprinzip, sodass ein Einkreissystem vorliegt.[1] Die Kontenklassen 0-3 erfassen dabei die Beschaffung, die Kontenklassen 4-7 die Produktion und die Kontenklasse 8 den Absatz. Dem Abschluss dient die Kontenklasse 9.[2]
Die folgende Abbildung zeigt den Aufbau des GKR:
Kontenklasse | Inhalt der Kontenklasse | |
---|---|---|
Beschaffung | 0 | Anlagevermögen und langfristiges Kapital |
1 | Umlaufvermögen und kurzfristige Verbindlichkeiten | |
2 | Neutrale Aufwendungen und Erträge | |
3 | Material- und Warenbestände | |
Produktion | 4 | Kostenarten |
5 | Platzhalter für Kostenstellenrechnung | |
6 | Platzhalter für Kostenstellenrechnung | |
7 | Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | |
Absatz | 8 | Erlöse und andere betriebliche Erträge |
Abschluss | 9 | Abschlusskonten |
Abb. 3: Aufbau des Gemeinschaftskontenrahmens
Aufgrund der nicht vorhandenen Trennung von Finanzbuchhaltung und Kostenrechnung fand der GKR keine große Zustimmung, da eine kurzfristige Erfolgsrechnung durch den geschlossenen Abrechnungskreis der Finanz- und Kostenrechnung aufwendiger ist als bei getrennten Rechnungskreisen.[3] Als weiterer Mangel ist zu nennen, dass durch die Entwicklungen im Bilanzrecht und in der Kostenrechnung der GKR den Anforderungen der Wirtschaft nicht mehr im vollem Umfang Rechnung trägt.[4]
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