• Aktuelle Liquiditätssicherung: Im Rahmen der aktuellen (auch laufenden oder situativen) Liquiditätssicherung muss die jederzeitige Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens sichergestellt werden. Hierzu werden die zu erwartenden Ein- und Auszahlungen unter Berücksichtigung von Anfangsbeständen an finanziellen Mitteln einander gegenübergestellt. Gegebenenfalls anfallende Fehlbeträge sind auszugleichen, auftretende Überschüsse hingegen verzinslich anzulegen. Aufgrund der erforderlichen Präzision der Plangrößen umfasst die aktuelle Liquiditätssicherung lediglich einen Planungszeitraum von bis zu einem Jahr, wobei gestaffelte Teilplanungen vorgenommen werden, die eine umso größere Detailgenauigkeit aufweisen, je kürzer ihr Planungshorizont ist.
  • Strukturelle Liquiditätssicherung: Je weiter der Planungshorizont in der Zukunft liegt, desto schwieriger ist die Prognose von Ein- und Auszahlungen. Daher verlagert sich die Betrachtung mit zunehmendem Planungshorizont von Zahlungsgrößen zu Vermögens- und Kapitalgrößen. Die strukturelle Liquiditätssicherung beruht auf der Analyse und Abstimmung von Kapitalbedarf und Kapitalbereitstellung, die im Wesentlichen in bilanziellen Größen zum Ausdruck kommen. Die strukturelle Liquidität wird allgemein dann als sichergestellt angesehen, wenn die bilanziellen Größen gewisse Normvorstellungen erfüllen, die in so genannten Finanzierungsregeln sichtbar werden.
  • Rentabilitätssteigerung: Die Finanzplanung hat neben der Sicherstellung der Liquidität auch einen Beitrag zur Steigerung der Rentabilität zu leisten. Dies kann im Wesentlichen durch eine Minimierung der Finanzierungskosten, durch die Renditeoptimierung bei der Anlage überschüssiger Mittel sowie durch die Schaffung einer finanziellen Flexibilität, beispielsweise zur Realisierung leistungswirtschaftlicher Investitionsmöglichkeiten, erreicht werden.
  • Vorhalten einer Liquiditätsreserve: Insbesondere aufgrund der mit der Finanzplanung verbundenen Unsicherheit über die Höhe und das zeitliche Auftreten zukünftiger Ein- und Auszahlungen muss ein Unternehmen zur Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit eine Liquiditätsreserve vorhalten. Die Bestimmungsfaktoren der Höhe der Liquiditätsreserve sind neben dem Risiko, dass die tatsächlichen Zahlungen von den geplanten abweichen, auch die (Opportunitäts-)Kosten der Liquiditätsreserve.

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