Immer mehr Kinder erhalten Psychotherapie

Immer mehr Kinder und Jugendliche sind in psychotherapeutischer Behandlung. Das geht aus dem Arztreport der Barmer hervor, der am 2.3.2021 vorgestellt wurde. Die aktuelle Corona-Pandemie und damit verbundene Lockdowns verschärfen die Situation.

Im Corona-Jahr 2020 gingen bei der Barmer insgesamt 6,3 Prozent mehr Anträge von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 24 Jahren ein als im Vorjahr - insgesamt 44 000. Berücksichtigt wurden neben Anträgen auf eine klassische Psychotherapie auch Anträge auf Akutbehandlungen, die auf eine kurzfristige Verbesserung der Symptomatik ausgerichtet sind.

Doppelt so viele junge Psychotherapie-Patienten als vor elf Jahren

Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich damit fort. Innerhalb von elf Jahren hat sich die Zahl junger Psychotherapie-Patienten bei der Barmer mehr als verdoppelt, wie aus dem aktuellen Arztreport der Krankenkasse hervorgeht. Demnach erhielten im Jahr 2019 rund 823 000 Kinder und Jugendliche psychotherapeutische Unterstützung - 104 Prozent mehr als noch im Jahr 2009. Während Jungen besonders häufig im Alter um elf Jahre betroffen waren, zeigt sich bei Mädchen ein Altersgipfel um 17 Jahre.

Ursachen für psychotherapeutische Behandlungen

Von den jungen Barmer-Patienten im vergangenen Jahr erhielten rund 20 Prozent erstmals eine klassische Psychotherapie. Meist waren laut Arztreport Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen ausschlaggebend. «Die Ursachen dafür sind vielschichtig und können von Trauererlebnissen bis hin zum Mobbing in der Schule, im Freundeskreis oder im Internet reichen», heißt es in dem Bericht. Die zweithäufigste Ursache 2019 waren Depressionen, gefolgt von emotionalen Störungen im Kindesalter.

Hier finden Sie den den kompletten Report.

dpa
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