Grippeschutzimpfung 2024: ja oder nein?

Die Grippewelle in Deutschland hat dem Robert-Koch-Institut zufolge offiziell begonnen. Bis Ende Dezember wurden rund 9.000 Fälle gemeldet. Das RKI empfiehlt insbesondere Risikogruppen wie ältere Menschen und Schwangere, sich impfen zu lassen.

Bereits im Dezember meldete das Robert Koch-Institut einen deutlichen Anstieg an Grippenachweisen - nun haben die Experten Gewissheit: Die Grippewelle in Deutschland hat begonnen. Der Definition des RKI zufolge wird der Beginn rückblickend auf die Woche bis 16.12.2023 datiert, wie aus einem am Mittwochabend (3.1.2024) veröffentlichten Bericht hervorgeht. Im Nationalen Referenzzentrum für Influenzaviren im RKI werden regelmäßig Proben von Patienten mit Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion untersucht. Laut den Experten spricht man vereinfacht gesagt dann vom Beginn der Grippewelle, wenn in jeder fünften Patientenprobe Influenzaviren nachgewiesen werden.

Grippewelle 2023/2024

Für die Wochen zwischen dem 18. und dem 31. Dezember seien bislang knapp 9.000 durch Laboranalysen bestätigte Grippefälle an das RKI übermittelt worden, heißt es im Bericht. Wegen der Feiertage seien die Zahlen für die letzte Dezemberwoche allerdings nur eingeschränkt bewertbar, da in der Zeit unter anderem weniger getestet werde. Insgesamt wurden dem Institut seit Oktober rund 16.600 Grippefälle gemeldet.

Besonders betroffene Personengruppen

Dem aktuellen Bericht zufolge wurden zuletzt am häufigsten Influenza A(H1N1)pdm09-Viren festgestellt. Vor allem Kinder im Schulalter und junge Erwachsene seien betroffen. Zu diesem Subtyp schreibt das RKI auf seiner Website, er sei während der Grippe-Pandemie 2009 erstmals aufgetreten: als sogenannte Schweinegrippe. Er zirkuliere seitdem auch saisonal in Deutschland, zuletzt deutlich in der Saison 2018/19.

Selten schwere Verläufe bei jungen Menschen

Bei Grippewellen, in denen dieser Erreger dominierte, sei bislang zu beobachten gewesen, dass es auch bei jüngeren Erwachsenen und Kindern zu sehr schweren Erkrankungen und Todesfällen gekommen sei, insbesondere wenn Grundkrankheiten vorlagen. «Insgesamt sind solche schweren Verläufe bei jungen Menschen aber selten.»

Todesfälle bei Grippewellen

Allgemein tragen laut RKI vor allem ältere Menschen das Risiko, schwer an einer Grippe zu erkranken oder zu sterben. «Die Zahl der Todesfälle kann bei den einzelnen Grippewellen stark schwanken, von mehreren hundert bis über 25.000 in der Saison 2017/18.»

Grippe: Symptome und Verlauf 

Eine Grippe macht sich oft durch einen plötzlichen Erkrankungsbeginn mit Fieber, Muskel- oder Kopfschmerzen bemerkbar, wie das RKI informiert. «Häufig kommt etwas später ein trockener Reizhusten dazu.» Ein Drittel der Erkrankten habe nur milde, ein weiterer Drittel gar keine Symptome. Betroffene seien in der Regel fünf bis sieben Tage krank.

Dauer der Grippewelle

Im Jahr 2022 hatte die Grippewelle bereits im November und damit ungewöhnlich früh begonnen. In den Jahren vor Corona begann sie laut RKI meist im Januar und dauerte drei bis vier Monate.

Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?

«Alle Personen, für die die Stiko die Grippeschutzimpfung empfiehlt, sollten sich möglichst bald noch impfen lassen, falls dies noch nicht geschehen ist», heißt es im aktuellen Bericht. Dazu zählen unter anderem alle Menschen ab 60 Jahren, Schwangere, chronisch Kranke, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und Menschen mit erhöhtem beruflichen Risiko.

dpa
Schlagworte zum Thema:  Impfung, Arbeitsunfähigkeit