Rn 42

Das allgemeine Persönlichkeitsrecht des Mieters umfasst seine Befugnis, über Preisgabe und Verwendung seiner persönlichen Daten selbst zu bestimmen (Recht auf informationelle Selbstbestimmung, BVerfG NJW 91, 2411 [BVerfG 11.06.1991 - 1 BvR 239/90]). Bestimmte Fragen sind aber zulässig und richtig zu beantworten. Bsp: Rauchverhalten (LG Stuttgart NJW-RR 92, 1360), Familienstand (LG Landau WuM 86, 133), Beruf (LG München I ZMR 10, 367), Bonität (BGH NJW 14, 1954 Rz 18), auch bei einer niedrigen Miete (LG Lüneburg ZMR 19, 868), Alter, Geburtsjahr, Einkommensverhältnisse (LG Berlin GE 18, 1002; LG München I ZMR 10, 367), Zahlungsfähigkeit (BGH NJW 14, 1954 Rz 18), Pfändungen oder Zwangsvollstreckungsmaßnahmen (Kobl WuM 08, 471 [OLG Koblenz 06.05.2008 - 5 U 28/08]; LG Mannheim ZMR 90, 303). Der Vermieter darf auch nach früheren Mietverträgen (BGH NJW 14, 1954 Rz 18) oder der Anschrift des letzten Vermieters fragen (BGH NJW 14, 1954 [BGH 09.04.2014 - VIII ZR 107/13] Rz 18; LG Berlin GE 18, 1002); denn dem Vermieter ist es nicht verwehrt, etwa einem Verdacht auf ›Mietnomadentum‹ nachzugehen. Unzulässig sind: Fragen nach intimen Verhältnissen des Mieters (AG Nürnberg WuM 84, 295 [AG Nürnberg 27.03.1981 - 25 C 7389/80]), nach Krankheiten, nach der Religionszugehörigkeit, nach der Zugehörigkeit zu Vereinen und Parteien oder nach der Absicht, zu heiraten oder Kinder zu bekommen oder nach Vorstrafen (AG Hamburg WuM 92, 598). Der Mieter muss auf Anfrage mitteilen, wer die Mietsache nutzt (KG NZM 09, 781; Hambg NZM 09, 781); mitzuteilen sind zB die Personalien des Untermieters.

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