Die Heizkostenverteiler arbeiten entweder nach dem Verdunstungsprinzip oder als Geräte mit elektronischer Energieversorgung. Beide Arten von Heizkostenverteilern funktionieren nach demselben Grundprinzip. Der Heizkörper überträgt die Wärme auf das Erfassungsgerät, das in Abhängigkeit von der Wärmemenge einen Verbrauch registriert, angezeigt in Einheiten oder als Striche.

Seit den 1980er Jahren werden elektronische Heizkostenverteiler entwickelt. Diese batteriebetriebenen Geräte messen mit ihren Wärmefühlern die Erwärmung des Heizkörpers. Nach Dauer und Temperatur werden die Werte durch einen Mikroschaltkreis verknüpft und an eine Zifferanzeige ausgegeben. Die Anzeige läuft parallel zur Wärmeabgabe der Heizkörper. Es gibt keine Kaltverdunstung in den Sommermonaten wie bei Verdunstungsheizkostenverteilern, da die elektronischen Geräte mit einer Messwertunterdrückung ausgestattet sind. Das heißt, dass die Messung erst ab einer bestimmten Oberflächentemperatur des Heizkörpers beginnt. Die Geräte sind leicht ablesbar und die einmal erfassten Werte können abgespeichert werden. Ein weiterer Vorteil von elektronischen Heizkostenverteilern ist die Möglichkeit der Ablesung außerhalb der Wohnung per Funk. Elektronische Heizkostenverteiler sind keine Messgeräte, sie zeigen nicht den Verbrauch an, sondern nur das Verhältnis zum Gesamtverbrauch (sog. Relativverbrauch). Der Nutzer kann also nicht wie beim Wärmezähler direkt seinen Verbrauch ablesen. Die Elektronik ermöglicht die stichtaggenaue Ablesung, was vor allem bei einem Nutzerwechsel sehr vorteilhaft ist. Allerdings kosten die elektronischen Heizkostenverteiler etwa das Fünffache im Vergleich zu denen, die nach dem Verdunstungsprinzip arbeiten.

Elektronische Heizkostenverteiler gibt es in 3 Ausführungen.[1]

  • Kompakt-Einfühlergeräte:

    Sie erfassen nur die mittlere Heizkörperoberflächentemperatur.

  • Kompakt-Zweifühlergeräte:

    Sie messen die mittlere Heizkörperoberflächentemperatur und berücksichtigen zusätzlich die Raumtemperatur.

  • Dreifühlergeräte:

    Bei ihnen wird der Verbrauchswert aus der Temperatur der Vorlaufleitung, der Rücklaufleitung sowie der Raumtemperatur berechnet. Diese Ausführung ist aufgrund der aufwendigen Technik teuer.

Der Anwendungsbereich von Heizkostenverteilern beschränkt sich grundsätzlich auf eine Vorlauftemperatur von 55 bis 90 °C. Die elektronischen Geräte eignen sich jedoch insbesondere für Niedertemperaturheizungen mit Vorlauftemperaturen von 40 °C (mit Mehrfühlergeräten) und horizontale Einrohrheizungen, bei denen die Rohrführung über eine Nutzeinheit hinausgeht. Sie sind nicht einsetzbar bei Fußbodenheizungen, Deckenstrahlheizungen, Heizkörpern mit Gebläse oder Dampfheizungen sowie bei Heizanlagen, bei denen der Nutzer den Verbrauch nicht beeinflussen kann.

[1] Kreuzberg/Wien, S. 397

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