Das Management Reporting befindet sich in einem erheblichen Wandel. Neue Möglichkeiten wie In-Memory-Technologie und Predictive Analytics sowie die anhaltende Mobilisierung der Endgeräte werden das Reporting von „Morgen“ deutlich von den heutigen Lösungen unterscheiden.

Aus Big Data liefert In-Memory-Technologie Analysen in Echtzeit
Ausschlaggebend für das diesjährige Motto „Next Generation Management Reporting – Big in Memory“ war die erwartete neue Generation des Management Reportings. Diese wird geprägt sein durch

  • bisher nicht dagewesene Datenmengen (Big Data),
  • leistungsfähige IT-Systeme (In-Memory Technologie) und damit verbunden
  • Möglichkeiten für umfassende echtzeitbasierte und zukunftsorientierte Analysen und Simulationen.

Die Präsenz von über 120 Teilnehmern an der 9. Fachkonferenz Reporting zeigte, dass Konferenzleiter Jens Gräf und sein Team auch in diesem Jahr wieder einmal den Puls des Controllings getroffen haben.

Seine Eröffnungsansprache nutzte Konferenzleiter Jens Gräf, bei Horváth & Partners verantwortlich für die Themen KPIs & Management Reporting, für einen kurzen Rück- und Ausblick auf die Entwicklungen in Management Reporting und Business Intelligence. „Während viele Anpassungen im Reporting in den letzten Jahren oft auf fachliche Anforderungen wechselnder Manager zurückzuführen waren“, so resümierte der Horváth-Experte, „stehen wir heute nach der Einführung von SAP ERP in 70er Jahren und BI sowie Internet ab Mitte der 90er Jahre wieder einmal inmitten eines ‚Technologie-Push‘, der zu einem gravierenden Umbruch im Reporting führen wird“. In seinem späteren Fachvortrag zeigte Jens Gräf den Teilnehmern seine Vorstellung des Management Reportings im Jahr 2018, die neben technologischen Themen noch immer durch die Fragen nach den richtigen KPIs und „Lean Reporting“ geprägt sein wird.

Vielfältige Vorträge mit einheitlicher Erkenntnis
Das Programm der zwei Tage zeigte den Teilnehmern, welche Themen die Unternehmen derzeit bewegen und welche Erwartungen und Herausforderungen für die Zukunft damit verbunden sind. Innovationsträger im Reporting müssen nicht zwangsläufig die großen Konzerne sein, sondern finden sich gerade unter mittelständischen Unternehmen.

Über die einzelnen Vorträge berichten wir in den nächsten Tagen in dieser neuen Serie. Nachfolgend erhalten Sie einen ersten Überblick.

Einen Schwerpunkt der 10 Vorträge bildete die Bewältigung von Big Data mit Hilfe von In-Memory-Technologie. Dennoch sind es nicht die IT-Möglichkeiten alleine, die ein erfolgreiches Reporting ausmachen. Rückblickend war in allen Vorträgen unisono zu erfahren, dass es im Kern weiterhin die inhaltlichen und betriebswirtschaftlichen Konzepte sind, die eine erfolgreiche Unternehmenssteuerung und ein Best Practice Reporting ausmachen.

Weltweite Standardisierung und Zentralisierung des Reporting

Bei den inhaltlichen Konzepten stehen die Auswahl der richtigen Berichtsinhalte und deren welt- bzw. unternehmensweite Standardisierung gepaart mit einer zentralen Berichterstellung heute bei vielen Unternehmen auf der Agenda. Erfahrungen und Lösungsansätze präsentierten hier die Unternehmen Evonik Industries und die Dräxlmaier Group. Ein gemeinsames Fazit: Es muss gelingen, trotz unterschiedlicher Anforderungen einen gemeinsamen Mindeststandard zu finden und diesen auch mit Hilfe eines geeigneten Change Management bei allen Betroffen zur Anwendung zu bringen.

Big Data und SAP HANA – Höhere Performance und Berichte in Echtzeit
In zwei Erfahrungsberichten wurde umfassend über die Einführung und Anwendung der In-Memory basierten SAP HANA Lösung diskutiert. Die Ausführungen der Vaillant Group und Schukat electronic – die mit über zwei Jahren Anwendungserfahrung beide zu den Frühanwendern zählen – stellten klar die Vorteile in Form einer schnellen und einfachen Datenauswertung bei geringeren Betriebskosten heraus.

Integrated Reporting – Mehr Transparenz nach innen und außen
Neben den technologischen Möglichkeiten lieferte das Programm auch neue fachliche Impulse. So stellte die Flughafen München GmbH ihren Lösungsansatz für ein „Integrated Reporting“ vor. Dieses Konzept bedeutete zunächst eine Zusammenlegung der externen Berichte in nur einem zentralen Bericht für alle Stakeholder. Allerdings werden sich hieraus auch Konsequenzen für das Controlling und Management Reporting ergeben, um verschiedenste Datenquellen zusammenzuführen und die bestehenden Berichte inhaltlich zu erweitern.

Kostentransparenz und Psychologie im Reporting
Zu den weiteren Themen zählten die Transparenz über die Kosten von Konzernfunktionen sowie die Bedeutung der Psychologie und der Interpretation von Kennzahlen. Die EnBW stellte dar, wie das Energieunternehmen auf den zunehmenden Kostendruck reagiert und wie dieser Herausforderung im Controlling durch ein klares Reporting über die Konzernfunktionen begegnet wird. Prof. Hirsch von der Universität der Bundeswehr sowie Sepp Resch von der Lenze Europe AG rundeten die Fachvorträge durch ein Plädoyer für eine stärkere Beachtung der Psychologie im Controlling ab. Es müsse stärker beachtet werden, wie Personen mit Kennzahlen umgehen und welche Informationen durch die Empfänger im Reporting in welcher Weise verarbeitet werden.

Networking und Austausch per TED-Befragung
Traditionell basiert die hohe Zufriedenheit der Besucher der Fachkonferenz Reporting nicht nur auf den von den Referenten berichteten Impulsen und Erfahrungen, sondern auch auf dem Austausch mit den anwesenden Teilnehmern. Neben den Pausengesprächen hatten die Teilnehmer bereits am ersten Tag die Möglichkeit, ihre eigene Meinung zu den diskutierten Themen und Herausforderungen mit den Erwartungen der anderen Teilnehmer zu vergleichen. Im Rahmen der traditionellen TED-Befragung stellte sich heraus, dass insgesamt ein klarer Handlungsbedarf zur weiteren Optimierung im Reporting besteht und dabei insbesondere die Qualität verbessert und der Aufwand reduziert werden sollen. Auch gewinnt das „Mobile Reporting“ zunehmend an Bedeutung, wohingegen die Themen „Big Data“ und „Predictive Analytics“ derzeit im Gesamtdurchschnitt noch mit einer gewissen Zurückhaltung betrachtet werden.

Die 10. Fachkonferenz Reporting findet am 11. - 12. Juni 2015 wieder in Berlin statt.

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