Corona: Umsetzung des Infektionsschutzes im betrieblichen Alltag

Manche Schutzmaßnahmen sind während der Corona-Pandemie zur Normalität geworden. So wird die AHA-Formel in nahezu allen Betrieben mit personenbezogene Arbeitsschutzmaßnahmen umgesetzt. Rückläufig sind dagegen organisatorische Maßnahmen.

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat auf Grundlage von den 3.000 Antworten unterschiedlicher Beschäftigter ermittelt, wie sich die Umsetzung der Arbeitsschutzmaßnahmen während der Corona-Pandemie verändert haben. Interessant sind in der Studie "Gut geschützt im Betrieb? - Arbeitsschutz in der Corona-Pandemie aus Sicht der Beschäftigten" auch die Ergebnisse, in welchen Branchen sich die Beschäftigten wie gut geschützt finden.

Akzeptanz bei den Beschäftigten leicht gesunken

Im Vergleich zum Sommer 2020 – also nach der 1. Welle – sowie im Januar/Februar 2021 zeigt sich, dass es bei den organisatorischen Maßnahmen Veränderungen gab. Zudem ist die Akzeptanz bei den Beschäftigten leicht gesunken. Im Sommer 2020 hielten noch 90 % der Befragten die Maßnahmen im Betrieb für angemessen. Zum Jahresbeginn 2021 waren es 85 %.

AHA-Formel zeigt weiterhin starke Wirkung

Die personenbezogene Arbeitsschutzmaßnahmen, die auf die AHA-Formel zurückgehen, werden in den Betrieben folgendermaßen umgesetzt:

93 % achten auf die Abstandsregeln,

95 % sorgen sich um die Hygiene, indem sie Desinfektionsmitteln bereitstellen und

90 % legen weiter Wert auf die Maskenpflicht, die sich inzwischen von der Alltagsmaske zum Tragen einer OP- oder FFP2-Maske weiterentwickelt hat.

Nur 2 % der Befragten gaben an, dass in ihrem Betreib keine entsprechenden Maßnahmen getroffen werden.

Organisatorische Maßnahmen wurden zurückgenommen

  • Im Sommer 2020 gaben rund 30 % der Befragten an, dass in ihrem Betreib flexible Arbeitszeiten umgesetzt würden. Anfang 2021 waren es nur noch 12 %.
  • 54 % der schutzbedürftige Beschäftigten wurden im Sommer 2020 freigestellt. Im Januar/Februar 2021 waren es nur noch 33 %.
  • 65 % berichteten 2020, dass Aufgaben und 54 %, dass Teams umgestaltet wurden, um die Kontakthäufigkeit zu reduzieren. 2021 lagen die Werte bei 57 bzw. 48 %, was deutlich zeigt, dass diesen Arbeitsschutzmaßnahmen inzwischen weniger Bedeutung zugemessen wird.

Arbeitsschutzmaßnahmen beschlossen – und dann?

Zu 91 % erfolgt eine Umsetzung beschlossener Arbeitsschutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie in ...

  • den Lebensmittel- und Gastgewerben,
  • Berufen der Unternehmensführung und -organisation sowie
  • IT- und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufen.

Zu 81% werden die Maßnahmen umgesetzt in

  • fertigungstechnischen Berufe.

Mit 76 % schneiden in Sachen Infektionsschutz die

  • Verkehrs- und Logistikberufe am schlechtesten ab.
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