Tiefbaufacharbeiter (Professiogramm) / 1.1 Tätigkeitsbereiche

Straßenbau^[1]

• Verkehrsgerechtes Einrichten, Absperren und Sichern der Straßenbaustellen,
• Anlegen, Herstellen, Befestigen und Instandsetzen von Stadt-, Land- und Fernstraßen, Geh- und Radwegen, Park- und Stellplätzen, Flugplätzen, Sport- und anderen öffentlichen Anlagen,
• maschinelle Erdarbeiten mithilfe von Baggern, Ladern, Schürf- und Planiermaschinen zur Herstellung von Trag- und Deckschichten,
• Vermessen und Nivellieren des jeweils erzielten Planums,
• Herstellen von bituminösen oder Betonstraßendecken mittels maschineller Fertiger,
• Verlegen von Randbefestigungen mithilfe von Pflastersteinen bzw. Betonplatten,
• Herstellen von Dichtungs-, Schutz- und Deckschichten (z. B. aus Asphaltmastix),
• Errichten von Wetterschutzhallen und Einhausungen von Bauabschnitten,
• Handhaben, Bedienen und Instandhalten von o. g. Maschinen,
• Verladen, Transportieren und Zwischenlagern von Bau- und Hilfsstoffen (z. B. Zement, Mörtel, Dämmstoffe),
• Kooperation mit anderen Gewerken auf Baustellen,
• Dokumentieren der Arbeiten und Berechnen der erbrachten Leistung.

Rohrleitungsbau^[2]

• Planen und Einrichten der Baustellen, ggf. Mitwirken bei der Vermessung und Markierung der Trassen,
• Beschaffung der Baumaterialien (z. B. Rohrleitungsteile, Zement, Dichtungsmaterialien),
• Ausbaggern der erforderlichen Gräben und Einbringen der Rohrbettung,
• ggf. Verlegen der Rohrleitungen unter Wasser bzw. im unterirdischen Rohrvortrieb mittels Durchpressung,
• Fügen und Verlegen der vorgefertigten Rohrleitungselemente, Ausrichten, Nivellieren und Montieren mittels Flansch, Kleben oder Schweißen einschließlich Maßnahmen des Korrosionsschutzes,
• Bauen von Armatur- und Inspektionsschächten sowie von Hausanschlüssen,
• Prüfen der montierten Rohrleitungen auf Dichtheit,
• Verfüllen der Gräben und Herstellen des ursprünglichen Planums,
• Spülen und Auffüllen der Rohrleitungen, ggf. chemische Entkeimung bei Trinkwasseranlagen,
• Wartungs- und Instandsetzungsmaßnahmen des Netzes von Rohrleitungen (Orten von Leckstellen und Auswechseln beschädigter Rohre, Beseitigen von Ablagerungen).

Tunnel- und Kanalbau^[3]

• Planen und Einrichten der Baustellen einschließlich Auswahl und Einsatz CE- und GS- gekennzeichneter Maschinen und Geräte Unter- und Übertage,
• Trennung von Fuß- und Kraftverkehr,
• Netzversorgung von Bau- und Montagestellen sowie Errichten, Betreiben, Warten und Instandsetzen elektrischer Anlagen und Betriebsmittel,
• Lagerung von Arbeits- und Gefahrstoffen (darunter brennbare Stoffe und Flüssigkeiten, Sprengstoffe),
• Herstellen von Kanalschächten und Überprüfung der Dichtheit der Kanalstrecke,
• Verlegen der Kanalrohre für Betriebs- und Abwasser und Verfüllen der Baugrube mit Bodenmassen,
• Tunnelvortrieb (Tunnelvortriebsmaschinen, Sprengarbeiten, Sicherung mit Spritzbeton),
• Aufnahme und Abtransport des Ausbruchmaterials (Abraum),
• Lagerung und Transport im Tunnel,
• Verlegen von Leitungen zur Ver- und Entsorgung, einschließlich Druckluftarbeiten und Vereisung,
• Täufen und Sicherung von Schächten,
• Tunnelausbau mittels Einrichtung und Betrieb eines Ausbauwagenzuges,
• Tätigkeiten in Verbindung mit biologischen Arbeitsstoffen auf Deponien,
• Abbrucharbeiten zur Beseitigung baulicher Anlagen.

Kampfmittelräumung

• vollflächige bodeneingreifende Kampfmittelräumung,
• Räumung von Bombenblindgängern,
• Kampfmittelräumung durch den Abtrag von Boden und sonstigen Stoffen,
• visuelle Kampfmittelräumung,
• baubegleitende Kampfmittelräumung (nur möglich, wenn alle anderen Verfahren nicht infrage kommen).

[1] Scholz/Wittgens: Arbeitsmedizinische Berufskunde, 2. Aufl. 1992.

[2] BW Bildung und Wissen: Tiefbaufacharbeiter, Berufsprofile für die arbeits- und sozialmedizinische Praxis, Band 2, S. 1087-1090, 1997.

[3] CD Gefährdungsbeurteilung Konventioneller Tunnelvortrieb, Bundesfachabteilung Unterirdisches Bauen im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. in Zusammenarbeit mit Bau BG 2011.