Abb. 32 Kunststoffverarbeitung in einer Werkstatt

In allen Werkstattbereichen nimmt die Kunststoffbe- und -verarbeitung einen breiten Raum ein.

Kunststoffe haben einige vorteilhafte Eigenschaften:

  • Geringe Massendichte, deutlich leichter als Metalle
  • Hohe Korrosionsbeständigkeit gegenüber aggressiven Chemikalien wie z.B. Salzsäure.
  • Niedrige Verarbeitungstemperatur, in der Regel bei Raumtemperatur.
  • Geringe thermische und elektrische Leitfähigkeit.
  • Gute Verformbarkeit bei Thermoplasten.
  • Durch geeignete Zuschlagsstoffe können auch leitfähige Kunststoffe hergestellt werden, z.B. leitfähige Fußböden

Sie werden unter anderem verwendet

  • für Isolier- und Wärmedämmzwecke im Baubereich, zum Beispiel Schaumstoffe,
  • zur Reparatur im Holz- und Metallbereich, zum Beispiel Reparatur- und Füllspachtel,
  • als Klebstoffe,
  • in Baumaterialien als Fugen-, Verguss- und Spachtelmassen sowie Beschichtungsstoffe, zum Beispiel Lacke.

Allerdings sind viele Kunststoffe brennbar, wenig wärmebeständig und altern schnell. Deshalb werden Kunststoffen eine Reihe von Zusätzen, wie zum Beispiel Flammschutzmittel, Färbemittel, UV-Stabilisatoren und Weichmacher zugegeben.

Kunststoffe sind in der Regel im ausgehärteten (polymerisierten) Zustand keine Gefahrstoffe. Sie emittieren bei der kalten mechanischen Bearbeitung keine gesundheitsgefährlichen Gase und Dämpfe. Eine Gesundheitsgefährdung kann jedoch bei der mechanischen Bearbeitung in Form von Stäuben und Zersetzungsprodukten auftreten. Insbesondere bei der heißen Bearbeitung ist mit der Freisetzung von Zersetzungsprodukten in Form von Gasen und Dämpfen zu rechnen.

Kunststoffe werden einkomponentig in Form von Lösungen oder zweikomponentig als Reaktionsharze verwendet. Bei den Lösungen muss das Lösemittel (Wasser oder organische Lösemittel) verdampfen damit der Kunststoff aushärten kann. Bei den zweikomponentigen Produkten erfolgt die Aushärtung durch die Reaktion der Komponenten.

Aus der Vielzahl von Kunststoffen werden in dieser DGUV Information Polyurethane, Polyesterharze und Epoxidharze beschrieben, da bei ihrer Verwendung in Werkstätten die größten Gesundheitsgefahren auftreten können. In einem weiteren Abschnitt wird aus dem gleichen Grund auf das Quellschweißen von Kunststoffen mit Lösemitteln eingegangen. Abschließend wird in diesem Kapitel auf die Gefahren durch thermische Zersetzungsprodukte von Kunststoffen hingewiesen.

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