Als Qualitätskriterien für ein optimales Reporting Design haben sich die Messzahlen Effektivität (Informationen richtig wahrnehmen) und Effizienz (Informationen schnell wahrnehmen) etabliert. Bei vergleichbaren Resultaten verschiedener Visualisierungsformen sollte auch die Attraktivität, sprich, die persönliche Vorliebe der Berichtsempfänger, Berücksichtigung finden. Ein optimal gestalteter Bericht, entsprechend dem linken vorderen unteren Quadranten in Abb. 5, muss Informationen fehlerfrei und schnell vermitteln und dabei auch in seiner Optik überzeugen. Es reicht nicht aus, dass ein Bericht dem Management gefällt!

Abb. 5: Qualitätskriterien für ein wahrnehmungsoptimiertes Reporting Design

Bei der Gestaltung von Berichten wird daher ein Optimum aus allen 3 Dimensionen angestrebt, wobei eine klare Hierarchie besteht: Effektivität ist das wichtigste Kriterium, da es nicht zielführend ist, Informationen möglichst rasch wahrzunehmen, daraus aber falsche Schlüsse zu ziehen. Das zweite Kriterium ist die Effizienz. Big Data und die begrenzte Zeit der Manager drängen zu einer schnellen Informationsaufnahme. In Bezug auf die Monatsberichtserstattung nimmt sich z. B. die Hälfte der Berichtsempfänger maximal 30 Minuten Zeit, um den Bericht zu lesen, und dies vielfach nur punktuell oder kapitelweise.[1] Als drittes Kriterium dient die Attraktivität (Nutzerzufriedenheit), welche die Akzeptanz deutlich erhöht. Erfahrungen zeigen, dass ein Bericht, der fehlerfrei und schnell interpretiert werden kann i. d. R. auch gleichzeitig dem Kriterium der Attraktivität Rechnung trägt. Ein guter Bericht muss aber nicht unbedingt "schön" sein, es gilt, den Kriterien Effektivität und Effizienz den höheren Stellenwert einzuräumen.

Auf der Suche nach einer objektiven Messmethodik hat sich in Wissenschaft und Praxis die Eye-Tracking-Technologie als optimal erwiesen. Wie es gelingt, damit Problemfelder und Optimierungspotenziale im Reporting Design ausfindig zu machen und Gestaltungsempfehlungen abzuleiten, wird im nächsten Kapitel beschrieben.

[1] Vgl. Eisl et al., 2012.

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