Deutschlands smarteste Städte

Der Branchenverband bitkom hat untersucht, wie digital die 81 deutschen Großstädte in den Bereichen Verwaltung, IT-Infrastruktur, Energie und Umwelt und Mobilität sind. Hier sind die Top Ten.

Für die Erhebung des sogenannten „Smart City Index“ für das Jahr 2020 haben Experten von Bitkom Research insgesamt mehr als 11.000 Datenpunkte erfasst, überprüft und qualifiziert. Analysiert und bewertet wurden alle 81 Städte mit mindestens 100.000 Einwohnern in den fünf Themenbereichen Verwaltung, IT- und Telekommunikations-Infrastruktur, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft. Die fünf Bereiche fächern sich in 38 Indikatoren auf, die wiederum aus insgesamt 136 Parametern bestehen – von Online-Bürger-Services über Sharing-Angebote für Mobilität und intelligente Mülltonnen bis zur Breitbandverfügbarkeit. Vor Veröffentlichung wurde den Städten Gelegenheit gegeben, die Daten zu prüfen und zu ergänzen. 70 Prozent der Städte haben von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

Hamburg liegt vor München und Köln

Hamburg hat den Titel als smarteste Stadt Deutschlands verteidigt. Die Hansestadt steht erneut an der Spitze des Smart City Index, den der Digitalverband Bitkom für 2020 neu erhoben und vorgestellt hat. Hamburg erreicht 79,2 von 100 möglichen Punkten. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Vorsprung auf die Verfolger allerdings geschmolzen. München (74,4 Punkte) und Köln (73,0) können ihr Ergebnis deutlich steigern und schaffen es erstmals aufs Podium. Dafür müssen Karlsruhe (70,0 Punkte/5.) und Stuttgart (69,1/6.) weichen. Stark verbessert hat sich Darmstadt (71,7 Punkte), das um sechs Plätze auf den 4. Rang aufsteigt. Einen noch größeren Satz nach vorn macht Osnabrück (66,0 Punkte): Die niedersächsische Stadt klettert um 23 Plätze auf den 8. Rang. Auch Aachen ist als Neunter erstmals unter den besten Zehn vertreten. Innerhalb der Top 10 fällt Berlin um drei Plätze (68,8 Punkte/7.) und Heidelberg rutscht vier Ränge ab, kann sich aber mit 65,7 Punkten als Zehnter noch in der Spitzengruppe halten.

Top Ten im Bereich Vewaltung

Im Bereich Verwaltung liegt Karlsruhe (83,7 Punkte) auf dem ersten Platz, gefolgt von Osnabrück (81,8 Punkte) und Ingolstadt (81,5 Punkte). Weitere Plätze in den Top Ten haben Bonn (75,9 Punkte), Düsseldorf (74,9 Punkte), Stuttgart (74,7 Punkte), Mannheim (73,9 Punkte), Münster (73,4 Punkte), Braunschweig (73,4 Punkte) und Heidelberg (73,1 Punkte) erreicht.

Beispiele für innovative digitale Lösungen

Beispiele für innovative Smart-City-Lösungen sind etwa in Hamburg die Tiefenvermessung von Hafenbecken und Elbe mit autonom fahrenden Fahrzeugen, die zentrale urbane Datenplattform in Darmstadt, auf die zahlreiche öffentliche Projekte – von der digitalen Messung der Luftqualität und Badewassergüte bis hin zur Gebäudenavigation im öffentlichen Krankenhaus – zurückgreifen können, oder das Leipziger Projekt „Hardware for Future“, über das ausrangierte IT an Bedürftige gespendet werden kann.

Städte in Baden-Württemberg schneiden überdurchschnittlich ab

Je nach Region unterscheiden sich die Ergebnisse des Smart City Index. Städte in Baden-Württemberg schneiden im Mittel besser ab als der Durchschnitt, in Nordrhein-Westfalen sind die Ergebnisse schlechter. Keine Unterschiede gibt es zwischen den Städten in Ost- und Westdeutschland. Zwar verfügen ostdeutsche Städte im Durchschnitt über eine schwächere digitale Infrastruktur, können das aber in der Gesamtwertung durch bessere Ergebnisse in gesellschaftlichen Aktivitäten ausgleichen. Beste Stadt in Ostdeutschland ist Leipzig auf dem 12. Gesamtrang (64,8 Punkte), das sich im Themenbereich Gesellschaft nur Spitzenreiter Hamburg geschlagen geben muss. Zweitbeste Stadt im Osten ist Potsdam (58,3 Punkte/20.), gefolgt von Dresden (57,0 Punkte/24.).

Zur Studie Smart City Index 2020

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Schlagworte zum Thema:  Digitalisierung, Öffentliche Verwaltung