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Planungsfachkonferenz 2012: Integrierte Planungssysteme als Basis

Wie kann die Planung als Steuerungsinstrument im volatilen Umfeld eingesetzt werden? Anhand der Ergebnisse der neuesten Planungsstudie von Horváth & Partners zeigte Lars Riemer, wie durch die Integration ausgewählter Planungsprozesse die gestiegenen Anforderungen erfüllt werden können.

Integration ausgewählter Prozesse erhöht die Reaktionsfähigkeit
Die Planungsstudie 2012 von Horváth & Partners bestätigt, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen Änderungen im Markt oder in der Organisation im operativen Planungsprozess nur schwer umsetzen können. Jedoch wird insbesondere die Reaktionsfähigkeit auf Änderungen im Marktumfeld als sehr bedeutend eingeschätzt. Lars Riemer zeigte praxisnah, welche Möglichkeiten Unternehmen haben, um die Reaktionsfähigkeit der Planung nachhaltig zu verbessern. Dazu verknüpfte er Best Practices mit den neuesten Erkenntnissen aus der Planungsstudie 2012 von Horváth & Partners. Im Einzelnen wurden vier Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung der Planung diskutiert:

  • Der Einsatz von spezifischen Treibermodellen in den einzelnen Planungsprozessen
  • Die Abbildung von Maßnahmen und Projekten
  • Die Berücksichtigung von (unterjährigen) Chancen und Risiken
  • Die Integration des Forecasts und der Planung

Spezifische Treibermodelle unterstützen die Planung von der Strategie bis zum Forecast
Treibermodelle werden zwar in vielen Unternehmen zur Unterstützung der Planung eingesetzt, allerdings handelt es sich i.d.R. um allgemeine finanzwirtschaftliche Modelle. Spezifische Modelle zur Abbildung der Besonderheiten der jeweiligen Geschäftsmodelle im Unternehmen finden kaum Anwendung. Anhand von Beispielen veranschaulichte Herr Riemer wie geschäftsspezifische Treibermodelle zur durchgängigen Unterstützung der Planung während der Strategie, der Zielbildung, der operativen Planung und in der Prognose eingesetzt werden können. Besonderes Interesse bei den Teilnehmern erzeugten die Beispiele der Einbindung der Treibermodelle in Simulation und Szenario-Analysen.

Maßnahmen, Chancen und Risiken stellen die Konsistenz der Teilprozesse sicher
Sowohl Maßnahmen als auch Chancen und Risiken werden bei den meisten Unternehmen separat betrachtet, so die Erkenntnis aus der Planungsstudie 2012. Jedoch erfolgt dies nur punktuell. In Strategieentwicklung, Zielsetzung und Forecast spielen Maßnahmen kaum eine Rolle. Chancen und Risiken werden insbesondere in der Zielsetzung unzureichend berücksichtigt. Hr. Riemer zeigte eingängig, wie Maßnahmen sowie Chancen und Risiken durchgängig in der gesamten Planung - von der Strategieentwicklung bis zum Forecast - eingesetzt werden können, um die einzelnen Teilprozesse inhaltlich konsistent zu verknüpfen.

Ein teilrollierender Forecast verkürzt die Dauer der operativen Planung
Die aktuelle Planungsstudie belegt außerdem, dass derzeit nur wenige Unternehmen einen teilrollierenden Forecast einsetzen. Unternehmen mit teilrollierendem Forecast haben aber im Durchschnitt einen deutlich kürzeren Planungsprozess. Hr. Riemer zeigte in seinem Vortrag sehr anschaulich, wie mit einem teilrollierenden Forecast die gesamte Planungsdauer verkürzt werden kann.

Wesentliche Erfahrungen und Erfolgsfaktoren
In seinem Vortrag verknüpfte Hr. Riemer langjährige Projekterfahrungen mit den Ergebnissen der neuesten Planungsstudie von Horváth & Partners. Er zeigte wie durch Integration ausgewählter Teilplanungen der Aufwand reduziert und die Reaktionsfähigkeit erhöht werden können. Neben den inhaltlich-konzeptionellen Aspekten diskutierte er wesentliche Erfolgsfaktoren für die Projektdurchführung. Entscheidend sind demnach v.a. die Berücksichtigung der Komplexität bei der Einführung eines integrierten Planungsprozesses und die intensive Begleitung der Organisation im Veränderungsprozess. Im Nachgang zum Vortrag gab es rege Diskussionen zu einzelnen Hypothesen und Ansatzpunkten. Dies verdeutlicht, welche Relevanz die Reaktionsfähigkeit der Planung für die anwesenden Unternehmen spielt.

Der Referent
Lars Riemer ist Senior Project Manager im Competence Center Controlling und Finanzen von Horváth & Partners am Standort Berlin. Nach mehrjähriger Tätigkeit in der Industrie, u. a. in der Planung, hat er in den letzten Jahren als Berater diverse Projekte zur Neugestaltung der Planungssysteme insbesondere im Konzernumfeld begleitet.

Die Konferenz
Unter dem Motto "Mit leistungsstarken Planungsprozessen dynamisch steuern" wurden auf der 14. Planungsfachkonferenz moderne Ansätze für Planung und Budgetierung vorgestellt. Auf der Tagung am 6. Dezember 2012 in Köln konnte Moderator Jörg Leyk vom Veranstalter Horváth & Partners rund 150 Teilnehmer begrüßen.

Schlagworte zum Thema:  Planung, Budgetierung, Forecast