In erster Linie wird es um den Abbau von Fixkosten gehen. Ziel kann aber auch sein, "aus fixen Kosten variable Kosten zu machen".

  • Fremdvergabe von Spitzen: Will man Auftragsspitzen abdecken, erfordert dies unter Umständen zusätzliche Fixkosten (zusätzliche Maschinen und Personal). Diese Abdeckung ist häufig mit Leerkosten verbunden, da diese Kapazitäten nur in Spitzen-Zeiten voll genutzt werden. Besser: Rechzeitig externe Quellen für die Abdeckung von Spitzen suchen (Lieferanten, Subunternehmer, Werkverträge u. Ä.)
  • Fixkostenumlastung: Fixes Personal kann zum Beispiel bei Engpässen in anderen Bereichen für die Abdeckung von Spitzen eingesetzt werden. Dies ist arbeitsrechtlich nicht immer einfach. So sollte bei Einstellung von Fixpersonal darauf geachtet werden, dass arbeitsrechtlich für bestimmte Zeiten Einsätze mit anderen Arbeitsinhalten möglich sind.
  • Leasing statt Kauf: Nicht immer ist sicher, ob eine Anlage für ihre gesamte Lebensdauer gebraucht wird. Hier bieten sich kurzfristige Leasingverträge an.
  • Flexible Arbeitszeiten: Beim Fixkostenpersonal bietet sich die Vereinbarung von flexiblen Arbeitszeiten an. In Leerzeiten ist das Fixpersonal gar nicht oder weniger beschäftigt, um in Boomzeiten Überstunden zu fahren.
  • Schulung variablen Personals für Fixkostentätigkeiten: Falls Fixkostentätigkeiten nur punktuell notwendig sind, z. B. Rüsten einer Maschine, kann versucht werden, diese Arbeiten mit dem variablen Personal, welches sowieso an Bord ist, durchzuführen.

Ein Beispiel aus der Praxis

Der Inhaber eines Baugeschäftes war unsicher, ob die gute Auftragslage anhalten würde, und scheute daher Neueinstellungen und Maschinenkauf und damit verbunden einen Fixkostenaufbau. Er entschied sich für folgende Maßnahmen, auch wenn diese zunächst zu Lasten des Gewinns gingen:

  • Für Auslastungsspitzen wurden Subunternehmer und Fremdpersonal eingeschaltet.
  • Da Leasing weiterer Maschinen für den Betrieb zu teuer war, wurden neue Anlagen gemeinsam mit einem anderen Unternehmen geleast.
  • Statt Festanstellung eines Buchhalters wurde die Personalabrechnung an ein externes Unternehmen vergeben. Das kostet zwar das Gleiche wie ein fest angestellter Buchhalter. Der Vorteil aber ist, dass bei Reduzierung der Mitarbeiterzahl die Lohnabrechnungskosten entsprechend variabel sinken.
 
Praxis-Tipp

Behalten Sie Ihrer Fixkosten stets im Blick. Eine gelegentliche Analyse reicht nicht. Bei allen Kostenentscheidungen ist zu überlegen, ob damit der Fixkostenblock zu stark aufgebläht wird.

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