Prof. Dr. Reinhold Hölscher, Dr. Matthias Michael Nelde
Als Buy-out-Finanzierung wird der Erwerb eines Unternehmensteils, einer Tochtergesellschaft oder des gesamten Unternehmens durch eine dem Unternehmen nahestehende Person bzw. Personengruppe, üblicherweise unter Einschaltung eines unternehmensfremden dritten Investors, bezeichnet.
Buy-out-Finanzierung als Unterform von Private-Equity-Finanzierung
Bei der Buy-out-Finanzierung handelt es sich um eine Unterform der Private Equity Finanzierung, bei der der Kauf eines Unternehmens über einen nicht öffentlichen Handelsplatz finanziert wird. Die Buy-out-Finanzierung lässt sich nach dem Finanzierungsanlass gegenüber anderen Private-Equity-Finanzierungen abgrenzen, wobei das Ziel stets die Übernahme eines bereits am Markt etablierten Unternehmens durch einen der Unternehmung nahestehenden Käufer oder eine Käufergruppe ist. Charakteristisch für Buy-out-Finanzierungen sind ebenfalls die oftmals nicht ausreichenden finanziellen Mittel des Käufers respektive der Käufergruppe. Zum Erwerb der Gesellschaft wird häufig eine Zweckgesellschaft gegründet, die den Erwerb des Unternehmens durch eine Mischung aus Eigen- und Fremdkapital im Rahmen einer strukturierten Finanzierung organisiert. Der Eigenkapitalanteil wird häufig vom unternehmensnahen Management sowie einer Private-Equity-Gesellschaft übernommen. Ebenso sind Banken in die Übernahme durch die Bereitstellung von Fremdkapital eingebunden. Hieraus resultiert auch ein hohes Risiko des Finanzierungskonstrukts, da die Eigenkapitalgeber nicht nur mit eigenem Kapital haften, sondern daneben auch die Rückzahlung des Fremdkapitals organisieren müssen.
Management-Buy-out-Finanzierung
Die bekannteste Form der Buy-out-Finanzierung ist die Management-Buy-out-(MBO-)Finanzierung. Hier erfolgt der Erwerb der Unternehmensanteile durch das bereits im Un...