Tipp der Woche: Traditionelle Rollenbilder aufbrechen

Ob rechtliche Neuerungen, Personalstrategien für die Post-Corona-Zeit oder Führungsthemen: Jede Woche gibt die Online-Redaktion Personal HRlern und Führungskräften mit einem Praxistipp neue Anreize. Heute mit einem Tipp, wie Unternehmen alte Rollenklischees aushebeln können.


Tipp von Daniela Furkel, Redakteurin mit Schwerpunkt Ausbildung & Recruiting

Traditionelle Rollenbilder aufbrechen: Die Berufswahl ist immer noch stark von Rollenklischees geprägt: Mädchen entscheiden sich häufig für soziale/erzieherische Tätigkeiten und Jungs für technische Berufe, anstatt eine Aufgabe zu wählen, die ihren Fähigkeiten und Neigungen entspricht. So haben im Elektrohandwerk im Jahr 2022 von 15.521 Jugendlichen nur 436 junge Frauen neue Ausbildungsverträge abgeschlossen.

Arbeitgeber können dazu beitragen, dass das besser wird – nicht nur im Elektrohandwerk. Eine Möglichkeit, dass junge Menschen Berufe kennenlernen, die sie auf den ersten Blick nicht wählen würden, bieten der Girls' Day und der Boys' Day, die beide heute, am 25. April 2024, stattfinden. Arbeitgeber sollten ihre Angebote jedoch nicht nur auf den jeweiligen Internetseiten des Girls' Day oder des Boys' Day veröffentlichen, sondern aktiv zur Teilnahme aufrufen. Das funktioniert zum Beispiel, wenn sie Themen wählen, mit denen sie gezielt Frauen (oder Männer) ansprechen.


Tipp von Claudia Müller, Online-Redakteurin

Bindungskräfte im Büro stärken: Während in vielen Unternehmen über die Rückkehr ins Büro debattiert wird, hat sich das Homeoffice in anderen fest etabliert. Obwohl es gute Gründe gibt, im Büro zu arbeiten, liegt der Anteil der Beschäftigten in Deutschland, die ganz oder teilweise von zuhause aus arbeiten, seit mittlerweile zwei Jahren bei rund 25 Prozent. Das ergab eine Umfrage des ifo-Instituts im März 2024. Für viele Mitarbeitende bietet das Homeoffice die Möglichkeit, lange Pendelwege zu vermeiden. Doch auch ein schlechtes Arbeitsklima scheint viele Beschäftigte davon abzuhalten, im Büro zu arbeiten. So gehen laut dem aktuellen Hernstein Management Report 30 Prozent der befragten Führungskräfte aus Österreich und Deutschland davon aus, dass Mitarbeitende den Arbeitsplatz meiden, weil sie sich aus sozialen Gründen im Büro nicht wohlfühlen.

Hier sind die Führungskräfte gefragt: Sie müssen motivieren, inspirieren und sensibel dafür sein, die Verfassung und Befindlichkeiten der Mitarbeitenden zu erkennen, damit das Büro wieder zum Bindungsort werden kann.


Tipp von Stefanie Hornung, freie Redakteurin für die Themen New Work und New Pay

Jetzt am New-Work-Barometer 2024 teilnehmen: New Work hat es ins öffentlich-rechtliche Fernsehen geschafft – und zwar zur Primetime um 20:15 Uhr. Die ARD (Hessischer Rundfunk) strahlte kürzlich ein Spezial zum Thema aus. Doch während New Work im Mainstream ankommt, scheinen manche Praktiken in Unternehmen schon wieder out zu sein. Was verstehen Unternehmen aktuell unter New Work und wie setzen sie ihr Verständnis in die Praxis um? Diesen Fragen geht das New-Work-Barometer nach, eine jährliche Umfrage von Prof. Dr. Carsten Schermuly (SRH Berlin University of Applied Sciences), dem Personalmagazin und der Unternehmensberatung HR Pepper. Im Fokus der Untersuchung 2024 steht, welche verschiedenen Haltungen (z. B. structure first, people first, culture first) mit höherer Organisationsleistung assoziiert sind.

Teilnehmen sollten alle Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen, die mit New Work in Berührung kommen – egal, ob sie dem Thema positiv oder skeptisch gegenüberstehen. Wer mitmacht, kann ein Exemplar des Buchs "New Work – Gute Arbeit gestalten" (Haufe Verlag, 4. Auflage 2024) von Carsten Schermuly gewinnen!  Hier geht's zur Umfrage 2024.


Tipp von Katharina Schmitt, Redakteurin mit Schwerpunkt betriebliches Gesundheitsmanagement 

Aktiv werden und vernetzen am World Corporate Health Day:   Am 4. April ist World Corporate Health Day. Der Welttag soll nochmals verstärkt die Bedeutung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz ins Bewusstsein der Unternehmen rufen, hat mir der Initiator des Gesundheitstages, Carsten Blum, erklärt. (Das Interview dazu lesen Sie hier). Und mehr Aufmerksamkeit gegenüber der mentalen Sicherheit am Arbeitsplatz scheint tatsächlich notwendig: Für die Mehrheit der deutschen Beschäftigten (85 Prozent) ist Unterstützung für ihre psychische Gesundheit am Arbeitsplatz ein wichtiges Job-Kriterium, das geht aus den Ergebnissen des Randstad Arbeitsbarometers 2024 hervor. Unternehmen, die dieses wichtige Thema ernst nehmen, sollten den Jahrestag nutzen, um auf Social Media ihre Gedanken, Ideen und Aktivitäten unter dem Hashtag #worldcorporatehealthday zu teilen.

Wer noch mehr Informationen braucht, kann am 17. April 2024 in Frankfurt am Main die Corporate Health Conference besuchen – eine Veranstaltung zum World Corporate Health Day von Insite und DGFP. Zur (kostenpflichtigen) Anmeldung gelangen Sie hier: Konferenz "Mentale Sicherheit in unsicheren Zeiten".

Und all denen, die sich über professionelle Unterstützungsangebote im Bereich der psychischen Gesundheit informieren wollen, empfehle ich unsere Marktübersicht  EAP-Anbieter in Ausgabe 12/2023 des Personalmagazins.


Tipp von Claudia Müller, Online-Redakteurin

Politische Polarisierung im Unternehmen verhindern: Nicht zuletzt mit der Aufforderung führender Ökonomen an die Wirtschaft, sich öffentlich stärker gegen den Rechtsextremismus und die AfD zu positionieren, ist deutlich geworden: Die Politik ist in den Unternehmen angekommen. Eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zeigt nun, wie bestimmte Erfahrungen im konkreten Arbeitsalltag eine demokratische Grundhaltung stabilisieren können. Demnach tragen materielle Sorgen, fehlende Anerkennung und das Gefühl, mit tiefgreifenden Veränderungen nicht Schritt halten zu können, dazu bei, dass Menschen die AfD wählen.

Wie die Personalabteilungen dazu beitragen können, eine demokratische Grundhaltung zu fördern, lesen Sie in unserem Gastbeitrag "Wie HR gegen Rassismus vorgehen kann". Was Arbeitgeber aus arbeitsrechtlicher Sicht tun können, um zu verhindern, dass extreme Meinungsäußerungen den Betrieb stören, lesen Sie in unserem Rechtsbeitrag "Rechtsextremismus am Arbeitsplatz – was tun?".


Tipp von Daniela Furkel, Redakteurin mit Schwerpunkt Ausbildung & Recruiting

Holen Sie die Eltern potenzieller Azubis frühzeitig ins Boot. Anlässlich der Woche der Ausbildung - läuft vom 11. bis 17. März - zieht die Bundesagentur für Arbeit (BA) Bilanz: Obwohl die Anzahl der gemeldeten Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat, sind weiterhin deutlich mehr Ausbildungsstellen bei der BA gemeldet als Bewerberinnen und Bewerber. Um potenzielle Auszubildende für das eigene Unternehmen begeistern zu können, geht der Weg in den meisten Fällen über deren Eltern. Denn diese sind die wichtigsten Ratgeber für den künftigen Ausbildungsplatz. Eine Möglichkeit, die Eltern potenzieller Azubis anzusprechen, sind die digitalen Elternabende der BA. Hier können Unternehmen ihre Ausbildungsberufe vorstellen und den Eltern erläutern, wie die Lehrzeit verläuft. Welche Angebote zur Berufsorientierung bei jungen Leuten besonders beliebt sind, können Sie hier nachlesen. In einem weiteren Beitrag geben wir einen Überblick zu den wichtigsten Jobmessen 2024.

Noch mehr Inspiration - unter anderem zu ganz neuen Formaten der Berufsorientierung wie beispielsweise Jobwalks - erhalten Sie im Personalmagazin Ausgabe 6/2023 mit dem Schwerpunkt "Für Ausbildung begeistern". 


Tipp von Melanie Rößler, Redakteurin Personalmagazin

Fehlzeiten systematisch analysieren: Der Krankenstand in deutschen Unternehmen ist auf Rekordhoch. Im vergangenen Jahr waren die Beschäftigten laut Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) so lange krankgeschrieben wie noch nie seit 1991 - nämlich durchschnittlich 15,2 Arbeitstage pro Kopf. Das ist eine Steigerung von gut sechs Prozent im Vergleich zum bereits hohen Niveau 2022. Um gezielte Maßnahmen gegen einen zu hohen Krankenstand ergreifen zu können, lohnt es sich, die Fehlzeiten im eigenen Unternehmen genauer unter die Lupe zu nehmen: Was sind mögliche Ursachen? Wo genau besteht Handlungsbedarf?

Wie Sie bei der Betrachtung des Krankenstands am sinnvollsten vorgehen und wie Sie die Ergebnisse richtig interpretieren, lesen Sie in unserem Beitrag "Methoden der Fehlzeitenanalyse".


Tipp von Kristina Enderle da Silva, Chefredakteurin neues lernen

Das Mitarbeiter-Engagement im Blick behalten: Wenn Unternehmen Kündigungen in größerem Maß aussprechen müssen, geht das  mit einem niedrigeren Engagement aller Mitarbeitenden einher. Das belegt der Anbieter von Employee-Experience-Plattformen Culture Amp anhand der Daten aus 146 Unternehmen, die die Plattformen nutzen. Danach haben weltweit Unternehmen, die im Jahr 2023 Entlassungen vorgenommen haben, ein um sechs Prozent geringeres Mitarbeiter-Engagement als Unternehmen ohne Entlassungen. Aus den Daten  lässt sich auch ablesen, wie lange es dauert, bis das Engagement-Level wieder das Niveau wie vor den Kündigungen erreicht: 18 bis 24 Monate.

Culture Amp misst das Engagement-Level über Empfehlung, Motivation, Stolz, aktuelle sowie künftige Bindung. Eine weitere, überraschende Erkenntnis dabei: Deutsche Unternehmen stehen im Vergleich etwas besser da - wobei sie auch weniger Entlassungen pro Unternehmen zu verzeichnen hatten. Und: In den Unternehmen, in denen es zu Entlassungen kam, lag die Motivation um sechs Prozent höher, während der Stolz, für dieses Unternehmen zu arbeiten, um fünf Prozent niedriger ausfiel. Ein Blick auf diese Daten im eigenen Unternehmen ist also in jedem Fall angeraten, um mit passenden Maßnahmen das Engagement aufrecht erhalten oder steigern zu können.

Wie Sie das Mitarbeiter-Engagement messen und fördern können, erfahren Sie in diesem Online-Beitrag aus der Wissenschaftszeitschrift "Personal Quarterly".


Tipp von Gregory Rech, Volontär beim Personalmagazin

Über Krebs im Arbeitsalltag sprechen: Immer mehr Menschen werden laut einer Prognose des WHO an Krebs erkranken – bis 2050 könnte die Zahl der Erkrankungen weltweit um bis zu 77 Prozent zunehmen. Schon heute sind viele Berufstätige von der Diagnose Krebs betroffen - und kaum jemand spricht darüber. Grund dafür ist meist Verunsicherung - sowohl auf Seite der Kolleginnen und Kollegen, aber auch bei den Betroffenen selbst. Fragen wie "Wie kann ich trotz Therapie meinem Job gerecht werden?" oder "Welche finanziellen Risiken kommen auf mich zu?" stehen im Raum. Mit der mehrmonatigen Kampagne "Unaussprechlich? Krebs im Arbeitsalltag" bietet die pme Familienservice Gruppe Betroffenen, HR-Verantwortlichen und Führungskräften zahlreiche Orientierungshilfen. Unter anderem findet am 29. Februar 2024 von 14 bis 16 Uhr ein HR-Forum mit Bestsellerautorin und Kommunikationstrainerin Nicole Staudinger statt, die selbst an Brustkrebs erkrankt war.

Hilfe für Mitarbeitende in Krisensituationen bieten auch Employee Assistance Programme. Einen Überblick über Leistungen und Möglichkeiten der wichtigsten EAP-Anbieter finden Sie hier. Wie Arbeitgeber mit einer digitalen Unterstützungsplattform den Beschäftigten helfen, besser mit beruflichen, sozialen und gesundheitlichen Problemen umzugehen, können Sie am Beispiel der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Rödl & Partner nachlesen.


Tipp von Selina Hornecker, Fachredaktion Entgelt

Elektronische Lohnsteuerbescheinigung nur noch mit Steuer-ID: Momentan gehört die Erstellung der Lohnsteuerbescheinigung für das vergangene Jahr zu einer der wichtigsten Aufgaben für HR. Dabei gilt es zu beachten, dass in diesem Jahr erstmals zwingend die Steueridentifikationsnummer der Arbeitnehmenden für die Übermittlung der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung verwendet werden muss. Die Verwendung der eTIN ist nicht mehr zulässig. Fehlende Steuer-IDs, die Arbeitnehmende trotz Aufforderung nicht eingereicht haben, können beim zuständigen Finanzamt angefragt werden. Der Name, das Geburtsdatum und die Anschrift des entsprechenden Arbeitnehmers oder der Arbeitnehmerin muss in der formlosen schriftlichen Anfrage enthalten sein.

Details dazu lesen Sie in unserem Beitrag zur Ausstellung der Lohnsteuerbescheinigungen für 2023 und 2024.


Tipp von Daniela Furkel, Redakteurin mit Schwerpunkt Recruiting & Employer Branding

Schaffen Sie Aufmerksamkeit für Ihr Unternehmen: Was helfen die schönsten Bewerbungsprozesse und die besten Stellenangebote, wenn Ihre Arbeitgebermarke nicht bekannt ist? Wenn niemand weiß, was Ihr Unternehmen macht und welche smarten Köpfe Sie dafür suchen? Das Düsseldorfer Digitalisierungs-Unternehmen Publicplan geht einen kreativen Weg: Mit einem eigenen Wagen auf dem Rosenmontagszug in Düsseldorf will es auf seine Themen aufmerksam machen und mit QR-Codes auf Wagen und Kamellen potenzielle Bewerberinnen und Bewerber ansprechen, die sonst nie über eine Karriere als Papierformular-Digitalisierer nachgedacht hätten. Es muss nicht immer Karneval sein - auch andere Veranstaltungen, auf denen man die gesuchten Zielgruppen erreichen kann, eignen sich. Wichtig sind kreative Aktionen, die ins Auge fallen und zum Unternehmen passen.

Von weitere Beispielen zu kreativen Employer-Branding- oder Recruiting-Maßnahmen erfahren Sie in unseren Beiträgen - beispielweise zum Recruiting via Tiktok ("Bock auf Ausbildung bei Metro?") oder zum Recruiting von Engpassberufen. Wie Sie in sieben Schritten zur starken Arbeitgebermarke gelangen, können Sie hier nachlesen.


Tipp von Andrea Schmitt, Online-Redakteurin

Zum Ändere-dein-Passwort-Tag über IT-Sicherheit nachdenken: Jedes Jahr am 1. Februar soll uns der "Ändere dein Passwort"-Tag daran erinnern, wie wichtig die Sicherheit unserer Passwörter ist. Was ein sicheres Passwort ist und vor allem, wie oft dieses geändert werden sollte - darüber gehen die Meinungen inzwischen stark auseinander. Beispielsweise rückte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bereits Anfang 2020 von seiner Empfehlung ab, Passwörter regelmäßig zu ändern ( was das BSI bei der Passworterstellung empfiehlt, erfahren Sie hier). Wichtig ist in jedem Fall, dass der IT-Sicherheit und dem Datenschutz in Unternehmen große Bedeutung beigemessen wird, denn die Durchschnittshöhe der Bußgelder aufgrund von DSGVO-Verstößen ist seit 2019 deutlich angestiegen.

Lesen Sie dazu: Was HR zur IT-Sicherheit beitragen kann


Tipp von Claudia Müller, Online-Redakteurin

Mehr Wert auf Lob und Anerkennung im Job legen: Die Kraft geht aus. Krisen, Kriege und politische Unsicherheit belasten die Menschen in Deutschland, viele erleben sich am Arbeitsplatz als erschöpft und ausgelaugt. So sagt laut einer Umfrage des Pinktum-Instituts jede zweite Person von sich, sie habe in den vergangenen drei Jahren deutlich an Kraft eingebüßt. Einem Drittel fehlt nach eigenen Angaben die Kraft für die tägliche Arbeit. Die Erschöpfung macht auch Führungskräften zu schaffen – was nicht nur die persönliche Effektivität, sondern auch das Führungsverhalten beeinträchtigt. So banal es im ersten Moment klingen mag: Es hilft uns, wenn andere anerkennen, unter welcher Anspannung wir stehen und was wir unter diesen Bedingungen im Job leisten. Laut der Umfrage sind mangelnde Anerkennung und Wertschätzung für mehr als jede dritte Person die größten Krafträuber bei der Arbeit.

Warum Lob und Anerkennung im Beruf wichtig sind, was der Unterschied zwischen Anerkennung und Lob ist und welche drei goldenen Regeln im betrieblichen Kontext gelten, lesen Sie in unserem Beitrag.


Tipp von Kristina Enderle da Silva, Chefredakteurin "neues lernen"

Mentale Blockaden lösen: Die Angst vor dem weißen Blatt kennt jeder Journalist und jede Autorin. Doch mentale Blockaden sind auch unabhängig vom Schreiben weit verbreitet: Laut einer repräsentativen Umfrage von Miro haben 90 Prozent aller Wissensarbeiter und -arbeiterinnen im Job schon einmal mentale Blockaden erlebt. Fast die Hälfte der Befragten erlebt dieses Gefühl mindestens einmal pro Woche. Danach kommen neben der klassischen Schreibblockade zwei weitere Formen von mentalen Blockaden besonders häufig vor: Die Herausforderung, ad hoc dringend benötigte Informationen zum richtigen Zeitpunkt schnell zu finden und abzurufen, sowie das Problem, mit den Gedanken in zu viele verschiedene Richtungen abzuschweifen und dabei die Kernaufgabe aus den Augen zu verlieren.

Um eine mentale Blockade zu lösen, machen 54 Prozent der Befragten eine kreative Schaffenspause, 22 Prozent wechseln die Arbeitsumgebung. 35 Prozent der Umfrageteilnehmenden versuchen einfach weiterzuarbeiten und 32 Prozent sprechen mit Kollegen oder Kolleginnen über das Problem. Insgesamt wünschen sich aber 60 Prozent der Befragten, sie hätten bessere Methoden, um mit ihren mentalen Blockaden umzugehen. In unseren Beiträgen lesen Sie weitere Tipps zur Förderung konzentrierter Arbeit und erfahren, wie sich ein Produktivitätsverlust durch Arbeitsunterbrechungen vermeiden lässt.


Tipp von Lisa Berger, Fachredaktion Entgelt

Erstattungssatz zur U1 rechtzeitig wählen: Im Rahmen des Umlageverfahrens U1 wird den Arbeitgebern das bei Arbeitsunfähigkeit weiter gezahlte Entgelt in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes erstattet. Dieser Erstattungssatz kann immer nur zu Beginn eines Kalenderjahres gewechselt werden. Der Antrag muss bis zur Fälligkeit des Januar-Beitrags bei der Krankenkasse eingegangen sein - im Jahr 2024 bis spätestens 29. Januar. Wählt der Arbeitgeber nicht explizit einen Erstattungssatz, gilt der allgemeine. Die Höhe des allgemeinen Erstattungssatzes wird durch die Krankenkassen individuell festgelegt. Für Minijobs, die bei der Minijob-Zentrale gemeldet werden, orientiert sich die Höhe des Umlagesatzes an dem der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (KBS) als Träger der knappschaftlichen Krankenversicherung.

Lesen Sie hier mehr zum Umlageverfahren U1 bei Minijobbern und zum aktuellen Umlagesatz 2024.


Tipp von Andrea Schmitt, Online-Redakteurin

Bei IT-Fachkräften auf Quereinsteiger setzen: Noch nie wurden in der deutschen Wirtschaft so viele IT-Fachkräfte gesucht wie derzeit: 149.000 offene Stellen gab es nach Angaben des Digitalverbands Bitkom 2023. Denn nicht nur in Software-Unternehmen gibt es Bedarf: Die Expertinnen und Experten werden auch dringend benötigt, um Apps und mobile Anwendungen zu programmieren, um Webdienste zu entwickeln und für die IT-Sicherheit zu sorgen. Einer Befragung von 854 Unternehmen zufolge befürchten 77 Prozent der Arbeitgeber, dass künftig noch mehr Stellen nicht besetzt werden können. Ausgeschriebene IT-Jobs bleiben im Schnitt 7,7 Monate unbesetzt - vor einem Jahr waren es noch 7,1 Monate. Das im Herbst 2023 reformierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz konnte bislang nur wenig Abhilfe schaffen. Immer wichtiger wird derweil die Gruppe der Quereinsteiger: Sie besetzen laut der Bitkom-Umfrage inzwischen fast jede vierte IT-Stelle (23 Prozent).

Welche weiteren Möglichkeiten Unternehmen haben, IT-Know-how ins Haus zu holen, lesen Sie im Beitrag "Es muss nicht immer Recruiting sein" sowie in Personalmagazin Ausgabe 3/2023 mit dem Titelthema "IT-Qualifizierung". Um verschiedene Weiterbildungsprogramme im IT-Bereich dreht sich auch Folge 15 des Podcasts "neues lernen", in den Sie hier reinhören können.


Tipp von Gregory Rech, Volontär Personalmagazin

KMU sollten sich auf das Nachhaltigkeitsreporting vorbereiten: Immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) erkennen die Bedeutung von Nachhaltigkeit. So denken laut einer aktuellen Studie mehr als acht von zehn befragten Unternehmen, dass Nachhaltigkeit wichtig für das Unternehmenswachstum ist. Doch nicht einmal jedes zehnte KMU misst aktuell, wie stark es die Umwelt beeinflusst und erstattet darüber Bericht. Das rührt auch daher, dass viele KMU die derzeitigen Anforderungen an die Berichterstattung für zu komplex halten. Bald wird ein "Wegducken" jedoch nicht mehr möglich sein, denn ab dem kommenden Jahr wird die Nachhaltigkeitsberichtserstattung auch für viele KMU zur Pflicht. Daher ist es höchste Zeit, sich jetzt auf die ESG-Berichtspflicht vorzubereiten und gegebenenfalls auch die Einstellung eines Sustainability Managers in Erwägung zu ziehen.

Warum es sinnvoll sein kann, eine solche Position im Unternehmen zu schaffen und welche Kompetenzen ein Sustainability Manager mitbringen sollte, lesen Sie in unserem Beitrag "Was macht eigentlich ein Sustainability Manager?".


Tipp von Katharina Schmitt, Redakteurin mit Schwerpunkt BGM

Mehrfachbelastungen reduzieren, Arbeitskraft erhalten: Schwere körperliche Arbeit, Lärm, Konflikte und ständiger Termindruck belasten Beschäftigte extrem. Das zeigt der aktuelle Index "Gute Arbeit" des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Gleichzeitig weist die Studie einen alarmierenden Zusammenhang zwischen Mehrfachbelastungen und Arbeitsfähigkeit auf: Nur 39 Prozent der Beschäftigten, die den genannten vier Belastungsfaktoren ausgesetzt sind, fühlen sich gesund – nur sieben Prozent der Hochbelasteten sehen sich imstande, unter diesen Umständen bis zur Rente weiterzuarbeiten. Erschwert werden solche Situationen noch, wenn gegen die innere Uhr gearbeitet wird. Weitere Studien zeigen, dass Beschäftigte, die immer wieder in Nachtschichten arbeiten, häufiger über gesundheitliche Beschwerden klagen, als Beschäftigte mit regulären Arbeitszeiten.

Die notwendigen Erkenntnisse, wann konkrete Arbeitssituationen zu Belastungen führen, erhalten Unternehmen über die gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung. Deren regelmäßige Durchführung möchte ich Ihnen dringend ans Herz legen. Darüber hinausgehende Empfehlungen für eine gesundheitsförderliche Gestaltung der Schichtarbeit lesen Sie in unserem Beitrag "Tipps für gesündere Schichtarbeit".


Tipp von Daniela Furkel, Redakteurin mit Schwerpunkt Ausbildung & Recruiting

Vernetzen Sie sich mit anderen Ausbilderinnen und Ausbildern: Der Deutsche Ausbildungsleitungskongress hat gezeigt, wie wichtig der Austausch ist, um neue Ideen für die eigene Ausbildung zu finden und von Erfahrungen anderer Betriebe zu profitieren. Es wurde erneut deutlich, wie stark sich die duale Ausbildung wandelt und neues Know-how bei allen an der betrieblichen Ausbildung beteiligten Personen erfordert. Das Bundesinstitut für Berufsbildung BIBB hat kürzlich "Leando" ins Leben gerufen. Das Portal unterstützt dabei, eine qualitativ hochwertige betriebliche Ausbildung aufzubauen und umzusetzen – und sich mit anderen Ausbildungsverantwortlichen auszutauschen. "Leando" stellt Veranstaltungen zur Ausbildungspraxis, Fachbeiträge, Qualifizierungsangebote sowie einen Community-Bereich bereit.

Wie stark sich die Rolle von Ausbilderinnen und Ausbildern wandelt und welche neuen Kompetenzen gefragt sind, beschreibt Claudia Schmitz, Geschäftsführerin von Intercommotion, im Interview.
 

Tipp von Melanie Rößler, Redakteurin mit Schwerpunkt Diversity & Inclusion

Willkommenskultur für ausländische Fachkräfte etablieren: Der Fachkräftemangel in Deutschland bleibt auf hohem Niveau. Expertinnen und Experten sind sich schon lange einig, dass der Bedarf nur durch Zuwanderung ausländischer Fachkräfte gedeckt werden kann. Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz soll dies erleichtern. Eine aktuelle Umfrage zeigt aber auch, dass den so dringend benötigten Fachkräften aus dem Ausland in Unternehmen mit Skepsis begegnet wird. Höchste Zeit also, eine Willkommenskultur zu etablieren. Unterstützung finden Sie beispielsweise bei der "Initiative Neue Qualität der Arbeit" (INQA), die Informationen sowie die Toolbox "Interkultur & Vielfalt im Betrieb" für KMU bereitstellt.

Wie es gelingt, die richtigen Rahmenbedingungen für eine vielfältige Belegschaft zu schaffen, lesen Sie auch im Beitrag "Von Diversität zu Inklusion" sowie in Personalmagazin Ausgabe 12/2023.


Tipp von Katharina Schmitt, Redakteurin mit Schwerpunkt Betriebliches Gesundheitsmanagement

Psychische Belastungen im Team frühzeitig erkennen: Verschiedene Studien registrierten in den vergangenen Jahren eine deutliche Zunahmen von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz sowie immer mehr Krankschreibungen wegen Burnout & Co. Ist ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin psychisch erkrankt, müssen Unternehmen häufig mit langen Fehlzeiten rechnen. Grund genug, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (Ifaa) hat eine umfangreiche Informationsbroschüre erstellt, die Führungskräfte dabei helfen soll, psychische Belastungen im Team frühzeitig zu erkennen, sensibel anzusprechen und die betroffenen Mitarbeitenden zu unterstützen. Die Handlungshilfe "Psychische Störungen in der Arbeitswelt" kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Konkrete Handlungshilfen und Tipps bietet auch der Leitfaden "Mitarbeitende mit mentaler Belastung erkennen" sowie unser Beitrag "Burnout und psychische Belastung: Dos und Don'ts für Führungskräfte".


Tipp von Gregory Rech, Volontär Personalmagazin

Weniger Fokus auf Bewerbungsanschreiben legen: Wie sinnvoll es ist Bewerbende abzulehnen, weil im Anschreiben vermeintliche Mängel zu finden sind, fragte sich Professor Uwe P. Kanning bereits 2019 in seiner Kolumne. Denn wenn Top-Bewerbende durch das Bewerbungsverfahren fallen, weil ihr Anschreiben zu lang oder zu kurz ist, freut sich die Konkurrenz. Die Aussagekraft von Bewerbungsanschreiben infrage stellt auch eine aktuelle Studie. Sie zeigt: Bereits fast jede fünfte Person nutzt künstliche Intelligenz bei der Bewerbung. Auf verpflichtende Anschreiben zu verzichten kann Freiräume schaffen, um mit den Bewerbenden persönlich zu sprechen. Davon berichtet auch der Hamburger Konzern Otto, der Anschreiben und Motivationsfragen abgeschafft hat. Ganz ohne Kommentar müssen Interessenten die Bewerbung allerdings nicht abgeben: Ein optionales Freitextfeld kann helfen, wenn der Lebenslauf eine Erklärung benötigt – wie bei Quereinsteigenden oder Menschen, die eine Lücke im Lebenslauf haben.   

Wie Sie Bewerbungsunterlagen richtig sichten und worauf es bei der Personalauswahl wirklich ankommt, können Sie in unserem Top-Thema nachlesen.


Schlagworte zum Thema:  Ausbildung, Diversity, Fachkräfte