Personalentwicklung: Mitarbeiter mit Ted Talks entwickeln

"Ted Talks" sind kurze, inspirierende Impulsvorträge. Sie inspirieren offenbar auch die Welt der Personaler: Viele Firmen nutzen die 18-Minüter schon in der Weiterbildung. Dabei können Mitarbeiter und Führungskräfte sowohl von den Inhalten der Talks als auch von ihrer Methodik profitieren.

Das Konzept ist denkbar einfach: Der Redner steht auf der kaum dekorierten Bühne und redet knapp 20 Minuten lang. Ohne Spezialeffekte soll er das Publikum begeistern. Bill Gates hat schon mitgemacht, Steve Jobs, Edward Snowden und viele mehr – und das ohne Gage. So funktionieren die sogenannten "Ted Talks", 18-minütige Impulsvorträge, die bestimmten Regeln folgen: etwa, dass sie inspirieren und sich mit einem bestimmten Aspekt beschäftigen sollten.

Der Initiator Ted ist eine US-amerikanische Non-Profit-Organisation, die sich dem Motto "Ideas worth spreading" verschrieben hat – also Ideen, die es wert sind verbreitet zu werden. Verbreitet haben sich auch die Ted Talks selbst rasant: Auf der Ted-Website stehen zahlreiche Vorträge mit Untertiteln in bis zu 81 Sprachen kostenfrei bereit; der Spitzenreiter ist fast 30 Millionen Mal geklickt worden.

Und auch auf Youtube finden sich zahlreiche Ted Talks und Ted-artige Vorträge. Das Format gibt es mittlerweile überall auf der Welt: Lokale Lizenznehmer veranstalten sogenannte "Ted-X"-Konferenzen.

Wie Dirigenten begeistern und große Leader inspirieren

Viele Videos mit Ted-Vorträgen können Personaler und Führungskräfte für ihre persönliche Weiterentwicklung nutzen. Ein vielgeklicktes Beispiel ist der Ted Talk des Dirigenten Benjamin Zander, der zeigt, wie eine gute Führungskraft inspiriert. Zander illustriert dies anhand der Begeisterung, die klassische Musik auslösen kann. Das probiert der Dirigent im Laufe seines Talks gleich mittels eines Chopin-Stücks am Publikum aus.

Mit über 20 Millionen Klicks gehört auch ein Talk von Simon Sinek zu den Lieblingen der Ted-Community: Der Management-Autor beschäftigt sich darin ebenfalls mit der Frage, wie große Leader inspirieren – und möchte selbst seine Zuhörer dazu anregen, sich die Frage nach dem Warum zu stellen.

Lernmaterialien ergänzen Ted Talks zu kompletten Kursen

Doch nicht nur individuell können Führungskräfte und Personaler von den Videos profitieren. Einige Unternehmen setzen die 18-Minüter schon in der betrieblichen Weiterbildung ein. Ein Beispiel dafür ist die Verlagsgruppe Wiley: Sie stellt auf ihrer Website  Ted Talks zu verschiedenen Themenfeldern zur Verfügung; Lernmaterialien ergänzen diese zu kompletten Kursen.

Andere Unternehmen gehen noch einen Schritt weiter und machen sich Vorträge im Ted-Stil auch methodisch zu Nutze: Ihre Manager sollen selbst lernen, Vorträge nach den Regeln der Ted-Kunst zu halten, um ihre Leadership-Fähigkeiten zu erweitern und ihre Mitarbeiter zu inspirieren.

In der aktuellen Ausgabe des Personalmagazins berichtet Frank Edelkraut, Geschäftsführer bei Mentus, von seinen Erfahrungen: Er hat bereits Führungskräfte aus Unternehmen auf Ted-artige Reden gedrillt.

In der Personalmagazin-App finden Sie die Talks von Simon Sinek und Benjamin Zander sowie weitere Informationen und Links zu Ted Talks.