Verfeinerung des Ansatzes

In Verbindung mit einem rollierenden Forecast lässt sich dieser effektebasierte Ansatz weiter verfeinern bzw. dieser Ansatz ist geradezu prädestiniert, um einen rollierenden Forecast zu unterstützen. Gerade durch die Fokussierung auf wenige entscheidende Effekte kann der Aufwand relativ niedrig gehalten werden und dennoch eine Aussage der zukünftigen Entwicklung über einen bestimmten Horizont auch über das Geschäftsjahresende hinaus erhalten werden. Entscheider erhalten so relevante Informationen und für den Planer ist die Bewertung einzelner Maßnahmen und Effekte außerhalb der üblichen Jahresperiode deutlich leichter umsetzbar als die Planung der vollständigen Geschäftsentwicklung.

Im Anwendungsfall werden die Daten des Forecasts wieder nach vorher definierten Regeln durch ein entsprechendes IT-System ermittelt und stellen den Basisfall der Entwicklung dar ohne erwartete Effekte und (Gegensteuerungs-)Maßnahmen. Dieser Basis-Forecast wird dann manuell um bekannte Effekte und Maßnahmen ergänzt. In Abb. 7 ist ein stark vereinfachtes Beispiel dargestellt, in dem der Forecast mit einem Horizont von 5 Quartalen mittels Trendfortschreibung als Basis erfolgt. Zwei Effekte sind zu berücksichtigen: Zum einen erfolgt eine deutliche Preisanpassung nach unten zu Beginn des kommenden Jahres. Zum anderen gibt es einen großen Einzelauftrag, der im Zeitraum 4. Quartal des laufenden Jahres bis zum 2. Quartal des kommenden Jahres Umsatz generiert. Mit wenig Aufwand werden so steuerungsrelevante Informationen berücksichtigt.

Abb. 7: Beispiel effektebasierter rollierender Forecast

Die Verwendung von Effekten reduziert die bereits dargestellten Barrieren bei der Gestaltung des rollierenden Prozesses. Darüber hinaus erhält das Management durch eine passende Ausgestaltung des Berichtswesens genau die richtigen Informationen, um auf Änderungen im Umfeld rechtzeitig zu reagieren. Dabei ist es grundsätzlich unerheblich, ob der Forecast als klassischer "Rolling Forecast" oder als ein teilrollierender Forecast ausgelegt ist.

Wie gezeigt, unterstützen die dargestellten Instrumente die Steuerung im volatilen Umfeld hervorragend. Grundsätzlich hängt es vom speziellen Umfeld des jeweiligen Unternehmens ab, welches Instrument am sinnvollsten eingesetzt und wie es individuell ausgestaltet wird.[1] Am Beispiel der Bayer MaterialScience wird die ganzheitliche Ausgestaltung mehrerer Instrumente im Folgenden beispielhaft beschrieben.

[1] Vgl. Gleich, 2011.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Controlling Office. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge