CIOs müssen heutzutage ein Höchstmaß an Dynamik und Flexibilität an den Tag legen, um die Anforderungen ihrer internen und teilweise auch externen Kunden zu erfüllen und ihre Organisation effektiv und effizient zu steuern.

Wer seine IT-Organisation effizient und effektiv gestalten will, sollte an mehreren Stellen ansetzen. Vielen IT-Verantwortlichen gelingt dies noch nicht: Dies geht aus einer aktuellen Expertenbefragung der Managementberatung Horváth & Partners, der EBS Universität für Wirtschaft und Recht und der Universität Bayreuth hervor.

Für die strategische Nutzung der Ressourcen und die ergebnisorientierte Steuerung von IT-Organisationen wurden im Vorfeld der CIO-Expertenbefragung drei zentrale Handlungsfelder des IT-Managements identifiziert:

  • IT-Strategie und -Steuerung
    Strategische und betriebswirtschaftliche Steuerung
    der IT; von der strategischen Ausrichtung der IT über die operative Jahresplanung bis hin zur unterjährigen Kostensteuerung
  • IT-Organisation und Sourcing Management
    Gestaltung der Lieferfähigkeit der Organisation; Make-or-Buy-Entscheidungen und deren Umsetzung in Shared Service Centern oder Outsourcing-Modellen; Steuerung der einzelnen Organisationsformen
  • Projekt- und Portfoliomanagement
    Definition des richtigen und vollständigen Projektportfolios inklusive Festlegung geeigneter Methoden, Prozesse und Werkzeuge; operative Durchführung und Steuerung der Projekte; Fokussierung auf Projektzielerreichung In-Time, In-Budget und In-Quality

Die Expertenbefragung sucht nach Anhaltspunkten, inwieweit sich die Ausgestaltung der vorgenannten Handlungsfelder des IT-Managements auf den Gesamterfolg von IT-Organisationen auswirkt, also deren Effektivität und Effizienz.

Ausgangspunkt der Expertenbefragung bildet eine standardisierte Onlinebefragung von 43 IT-Experten der oberen Führungsebene (S. Bilderserie zu Kap. 1). Die Größe der Stichprobe lässt grundsätzlich nur Indikationen über den Stand der untersuchten Themenfelder zu.

Bei der Analyse der befragten Unternehmen fällt u.a. Folgendes auf:

  • Die Mehrheit der befragten Unternehmen schätzen den Gesamterfolg ihrer IT-Organisation als eher mittelmäßig ein –die Bewertung der einzelnen Erfolgskriterien zeigt sich dabei extrem heterogen
  • Trotz in Einzeldisziplinen teilweise richtiger Ansätze ist der Wirkungsgrad der etablierten IT-Planungs-und Steuerungsinstrumente unter den befragten Unternehmen tendenziell eher gering
  • Eine Vielzahl der Befragten hat zwar eine zentrale Make-or-Buy-Strategie definiert, steuert diese aber in der operativen Umsetzung nur unzureichend
  • Nur wenige Teilnehmer verfügen über ein qualitativ hochwertiges Projekt-und Portfoliomanagement, mit einer ausreichenden Anzahl an qualifizierten Projektmanagern sowie einer effektiven und effizienten (Portfolio-)Steuerung

Top-Performer zeigen insgesamt gesehen einen höheren Umsetzungsgrad über die einzelnen IT-Handlungsfelder als der Rest der befragten Unternehmen. Dies deutet darauf hin, dass nicht ein einzelner Themenbereich (bzw. ein einzelnes Handlungsfeld) für den Erfolg der IT verantwortlich zu sein scheinen, sondern eine Kombination aus mehreren. Demnach empfiehlt es sich in Hinblick auf den Erfolg der IT einen möglichst ganzheitlichen Steuerungs-, Sourcing-und Projektmanagementansatz umzusetzen.

Hier geht's zur Bilderserie "Charakterisierung der Teilnehmer"

Schlagworte zum Thema:  Strategie, IT, Management