Umlagebeschluss: Verteilung nach Einheiten

1 Leitsatz

Es entspricht grundsätzlich keiner ordnungsmäßigen Verwaltung, die Kosten für eine Reparatur der Heizung nach der Anzahl der Wohnungseigentumsrechte zu verteilen.

2 Normenkette

§ 16 Abs. 2 Satz 2 WEG

3 Das Problem

Die Wohnungseigentümer beschließen eine Sonderumlage in Höhe von 25.000 EUR. Sie wollen die Heizung im Haus "Hofseite" reparieren. Umlageschlüssel soll nach § 16 Abs. 2 Satz 2 WEG die Anzahl der Einheiten sein. Dagegen geht Wohnungseigentümer K vor. Er meint, das Einladungsschreiben sei missverständlich gewesen. Er habe gemeint, dass die Worte "nach Einheiten" nicht von der an sich maßgeblichen Umlagevereinbarung abwichen (die bestimmt eine Verteilung nach dem Verhältnis der Miteigentumsanteile). Man könne die Umlagevereinbarung ihrem Wortlaut nach außerdem nur einstimmig abändern. Diese Mehrheit sei nicht erreicht worden. Es sei auch nicht begründet worden, warum von der Umlagevereinbarung abgewichen worden sei. Die Abweichung sei daher willkürlich. Die Miteigentümer kleinerer Einheiten würden – ohne nachvollziehbaren Grund – benachteiligt. Die Gemeinschaft der Wohnungseigentümer meint, das Einladungsschreiben sei hinreichend bestimmt gewesen. Für einen objektiven Dritten sei erkennbar gewesen, dass nach "Einheiten" abgestimmt werden solle. Der Begriff "Einheit" sei nicht mit dem Begriff Miteigentumsanteil gleichzusetzen.

4 Die Entscheidung

Die Klage hat Erfolg! Der Beschluss widerspreche einer ordnungsmäßigen Verwaltung. Er sei willkürlich. Eine nach Einheiten bezogene Verteilung biete sich nur dann an, wenn sich die Größe der jeweiligen Einheiten nicht wesentlich auswirke. So werde beispielsweise für Kosten des Geldverkehrs, Kosten der Versammlung, Kosten der Medienversorgung sowie für Verwalterkosten vertreten, dass eine einheitsbezogene Verteilung angemessen sei. Eine Heizung werde jedoch in Abhängigkeit...