Liegen die Merkmale eines Kreislaufstillstands vor, muss der Ersthelfer sofort den Rettungsdienst rufen – optimalerweise durch einen weiteren Helfer. Ein schnell abgesetzter Notruf bei einem Kreislaufstillstand erhöht die Überlebenschance des Hilfsbedürftigen. Der anwesende Ersthelfer führt die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch:

  1. Der Betroffene wird auf eine feste Unterlage gelegt.
  2. Der Helfer kniet daneben.
  3. Zum Aufsuchen des Druckpunkts wird der Oberkörper von Kleidungsstücken befreit. Sie würden das Erreichen der erforderlichen Kompressionstiefe von ca. 5 cm (bei Erwachsenen) erschweren.
  4. Der Druckpunkt wird aufgesucht. Er befindet sich in der Mitte des Brustkorbs. Ziel ist die Kompression der unteren Hälfte des Brustbeins (Abb. 17).
  5. Für die Herzmassage müssen beide Arme durchgestreckt werden (Abb. 18 und 19). Durch Verlagerung des Körpergewichts wird die Herzmassage erleichtert.
  6. Die Kompression erfolgt 30-mal. Während der Kompression darf der Druckpunkt nicht "verloren" werden.
  7. Bis zur Ankunft des Rettungswagens bzw. bis zum Einsetzen der Lebenszeichen wechseln sich 2-malige Beatmung und 30-malige Herzdruckmassage ab. Der Druckpunkt muss jedes Mal neu gesucht werden.

Abb. 17: Herz-Lungen-Wiederbelebung (Schritt 4)

Abb. 18: Haltung der Hände bei der Herzdruckmassage (Schritt 5)

Abb. 19: Körperhaltung bei der Herzdruckmassage (Schritt 5)

 
Praxis-Tipp

Zwei Helfer

Die Herz-Lungen-Wiederbelebung kann man auch von 2 Helfern durchführen lassen. Ein Helfer übernimmt die Atemspende, ein anderer die Herzdruckmassage. Vorteile: rascher Wechsel, kraftsparender.

Wiederbelebungsrichtlinien 2010

Im Oktober 2010 wurden die neuen Leitlinien des European Resuscitation Council (ERC) zur Wiederbelebung herausgegeben. Viele Empfehlungen der bisherigen Richtlinien für Ersthelfer bleiben unverändert. Die Kombination von Herzdruckmassage mit Beatmung bleibt die Methode der Wahl zur Wiederbelebung. Die Wiederbelebung ohne Atemspende soll nur dann durchgeführt werden, wenn der Helfer unfähig oder nicht willens ist, die Beatmung durchzuführen, oder wenn er vom Leitstellendisponenten per Telefon entsprechend angeleitet wird. Unverändert bleibt bei der Kombination von Herzdruckmassage und Beatmung das Verhältnis 30:2. Auch schon in der Vergangenheit wurde bei der Vermittlung der Praktiken auf eine ausreichend tiefe Kompression in der Mitte des Brustkorbs, die jetzt mit 5 cm Tiefe festgeschrieben ist, Wert gelegt. Der Einsatz eines inzwischen weit verbreiteten automatisierten externen Defibrillators stellt eine wesentliche Ergänzung der Basisreanimation dar.

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