Die 2. Auflage behält das Konzept der ersten Auflage bei und bringt das Werk in Rechtsprechung und Literatur auf den aktuellen Stand. Die Neuerungen durch das am 1.1.2023 in Kraft getretene Gesetz zur Reform des Vormundschafts- und Betreuungsrechts und das Gesetz zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts (Personengesellschaftsrechtsmodernisierungsgesetz – MoPeG), das am 17.8.2021 im Bundesgesetzblatt verkündet wurde und am 1.1.2024 in Kraft treten wird, sind eingefügt. Mein Dank gilt unserer Mitarbeiterin, Frau Désirée Spiertz, für ihre wertvollen Beiträge an den Vorbereitungen und redaktionellen Arbeiten bei dieser Neuauflage.

 
Würselen, im Oktober 2023 Dr. Stephanie Herzog

Vorwort zur 1. Auflage

Als ich mich Anfang der 2000er im Rahmen meiner Vortragstätigkeit dem Thema Erbenhaftung erstmals widmete, gab es zu diesem Thema kaum Seminare oder Veröffentlichungen, geschweige denn (aktuelle) Rechtsprechung. Das änderte sich in den letzten Jahren schlagartig: Seminare zum Thema wurden immer mehr nachgefragt, Lehr- bzw. Handbücher (vor allem) zur Nachlassinsolvenz erschienen und immer häufiger findet sich neue Rechtsprechung zu bisher ungeklärten Fragen.

Dies mag (auch) daran liegen, dass die "Generation Erben" mehr und mehr mit Nachlässen konfrontiert ist, die potentiell überschuldet sind oder jedenfalls nicht "lohnenswert" erscheinen. In einer Zeit, in der die Menschen immer älter werden und in ihrem letzten Lebensabschnitt nicht selten kostenintensiver Hilfe bedürfen, ist selbst ein stattliches Vermögen, das die Erblasser-Generation lebzeitig erwirtschaftet hat, am Lebensende oft aufgebraucht.

Nach wie vor aber wirkt das Haftungsbeschränkungsinstrumentarium auf den Nachlass nicht nur für Laien wie ein "undurchsichtiger Dschungel". Was manchen fehlte, war ein systematischer und praxistauglicher Leitfaden für den Rechtsanwalt, der von seinen Mandanten mit der Sorge konfrontiert wird, für die Schulden von Vater oder Mutter (oder Dritten) mit dem eigenen Vermögen haften zu müssen.

Ein solcher Wegweiser für Kollegen zu sein, war von Beginn an Ziel meiner Vortragstätigkeit in diesem Bereich. Nach über 10 Jahren Seminaren zum Thema und einigen Veröffentlichungen auf diesem Gebiet bin ich dem zerb verlag dankbar, dass er mir die Möglichkeit gibt, diesen Wegweiser als Buch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In dieses sind neben der aktuellen Diskussion in Literatur und Rechtsprechung auch meine eigenen praktischen Erfahrungen in diesem Bereich sowie Fragen aus der Praxis seitens der Seminarteilnehmer eingeflossen.

Dabei habe ich Vor- und Nachteile einer Ausschlagung auf der einen Seite und der Erbenhaftung auf der anderen gegenübergestellt. Wichtig war mir, die Normen in ein logisches Gesamtsystem einzubetten und die rein aus prozessualer Sicht formulierten gesetzlichen Regelungen auf ein mögliches außergerichtliches, ggf. sogar einvernehmliches Vorgehen zu übertragen.

Dabei nimmt das Buch stets die Sicht des den Erben beratenden Rechtsanwaltes ein. Ausführungen aus Sicht des Nachlass(insolvenz)verwalters sowie ein vertieftes Befassen mit der gesellschaftsrechtlichen Problematik bleiben anderen Werken vorbehalten. Hier findet der Praktiker einen Überblick, um sich zu orientieren, sowie einen chronologischen Einstieg für jedes Verfahrensstadium, das sich ihm bietet mit zahlreichen praktischen Tipps und Vertiefungshinweisen. Denn die Seminarerfahrung lehrt: Dieses Verständnis erleichtert es dem Praktiker, sich in der Vielzahl verstreuter Normen zurecht und die einschlägigen Kommentarfundstellen zur Vertiefung zu finden.

So hoffe ich, einen Teil des Weges in Ihrer Beratungspraxis zum überschuldeten Nachlass mit Ihnen gehen zu dürfen. Sollten Sie Anregungen haben, wäre ich für eine Mail (Dr.Herzog@raPeter.de) sehr dankbar.

 
Würselen, im November 2016 Dr. Stephanie Herzog

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