Frauenförderung ist zu unverbindlich
Gerade einmal zwölf Prozent der 152 DGFP-Mitgliedsunternehmen, die an der Online-Befragung teilgenommen haben, sehen die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen als ein strategisches Unternehmensziel. Weitere 19 Prozent haben es zumindest als personalpolitisches Ziel definiert. Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kommt die Beratungsgesellschaft Kienbaum, die im Rahmen ihrer Kienbaum Jahrestagung 2015 insgesamt 187 Personalverantwortliche zu diesem Thema befragte. Dabei kam heraus, dass die jeweilige Strategie von 15 Prozent der Unternehmen gar keine Frauenquote vorsieht. Gut die Hälfte der Befragten hat immer noch keine Zielvorgabe für ihre Frauenquote definiert.
Nur wenige haben verbindliche Ziele zur Frauenförderung
Laut DGFP-Studie hat nur knapp ein Drittel der Unternehmen bereits Meilensteine, Zielgrößen und Verantwortlichkeiten definiert, nur elf Prozent werden in nächster Zeit einen konkreten Umsetzungsplan ausarbeiten. Laut Kienbaum-Studie hat nur ein Viertel der Befragten eine klare Strategie für die Karriereentwicklung von Frauen. Gut die Hälfte hat immer noch keine Zielvorgaben für ihre Frauenquote definiert.
Und selbst bei denjenigen Unternehmen, die bereites Quoten definiert haben, gilt: Je höher die Hierarchieebene, umso geringer ist der angestrebte Frauenanteil. Nur drei Prozent der von Kienbaum befragten Unternehmen haben sich das Ziel gesetzt, mehr als 40 Prozent der Aufsichtsratsposten mit Frauen zu besetzen. Bei ihrem Führungskräftenachwuchs versuchen immerhin 16 Prozent der Firmen eine Frauenquote von mehr als 40 Prozent zu erreichen.
HR muss treibende Kraft für die Frauenförderung werden
Vor diesem Hintergrund fordert DGFP-Geschäftsführerin Katharina Heuer ein stärkeres Engagement von HR für das Thema Frauenförderung: "Ohne strategische Verankerung und einen verbindlichen, operativen Umsetzungsplan werden wir die Frauenquote nicht realisieren können."
Aktuell ist der HR-Bereich in knapp drei von vier Unternehmen maßgeblich an der Umsetzung des Ziels, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, beteiligt. Allerdings: Nur gut die Hälfte der befragten Personalmanager sieht sich als treibende Kraft bei der Frauenförderung und nur 29 Prozent berichten, dass die Initiative zur Erhöhung des Frauenanteils von ihnen ausgegangen sei.
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