Datenschutz als Thema der Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit und Datenschutz: Warum der richtige Umgang mit Daten die Freiheit künftiger Generationen sichert. Erfahren Sie, wie Datenschutz als „Schutzwall“ über unserer Privatsphäre steht und warum er entscheidend für die Erhaltung von Grundrechten ist. Lesen Sie mehr über die Verbindung zwischen Nachhaltigkeit und Datenschutz.

Nachhaltigkeit und Datenschutz

„Nachhaltigkeit“ ist seit Jahrzehnten ein weithin akzeptiertes Leitbild auf politischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Ebene. Doch der Begriff ist so häufig in Verwendung, dass die Nachfrage, was eigentlich konkret gemeint sei, oft Verunsicherung oder Achselzucken als Reaktion hervorruft. Auch historisch gesehen existiert eine große Zahl an Definitionen.

Am bekanntesten und nach wie vor häufig in Gebrauch ist die Definition von Gro Harlem Brundtland aus ihrem Bericht an die Vereinten Nationen von 1987. Übersetzt steht dort zu lesen:

“Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtig lebende" (1).

Zentral an dieser Definition ist der implizierte Generationenvertrag, der in den letzten Jahren manchmal mit dem Begriff der „Enkeltauglichkeit“ treffend zusammengefasst wird.

Viele täglich selbstverständlich genutzten Freiheiten werden durch Grundrechte ermöglicht. In einer Welt, in der alles – auch Teile individueller Privatsphäre – datafiziert wird, wird Datenschutz täglich wichtiger. Denn er steht in unserer digitalen Welt als „Schutzwall“ über unserer Privatsphäre und anderen Freiheitsrechten wie Meinungs- oder Religionsfreiheit. Somit schützt der Datenschutz keineswegs Daten, sondern Menschen und ihre Rechte. Für künftige Generationen bedeutet das, dass der heutige Umgang mit Datenschutz den zukünftigen Wert des Datenschutzes bestimmt. Und nur, wenn Datenschutz als wertvolles Gut anerkannt wird und er entsprechend gehandhabt wird, kann dieser Schutzwall auch die Freiheit künftiger Generationen schützen.


(1)  UN Secretary General/World Commission on Environment and Development 1987